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May 2024

Effizienz der Kur bei Herz-Kreislauf-Krankheiten und aktuelle Konsequenzen für das Kurwesens

Journal/Book: Heilbad & Kurort 51. Jg. 9-10/99 S.288-292. 1999;

Abstract: Professor Dr. phil. Rainer B. Pelka München Dr med. Heinz Leuchtgens und Dr. med. Tassilo Albus Bad Wörishofen Studie: Untersucht wurden im Rahmen einer prospektiven Beobachtungsstudie in Bad Wörishofen 363 multimorbide chronisch kranke Patienten mit degenerativen Erkrankungen oder funktionellen Störungen mäßiger oder mittlerer Schwere davon knapp 50 % mit Beschwerden im Bereich des Herz-Kreislaufsystems (Durchschnittsalter 60 (9 [SD] Jahre 58 % weiblich). Ein 12-monatiges Follow-up nach der Kur (Patientenfragebogen) und Hausarztkontrolle drei Monate nach der Kur ergänzten die umfassende Datenerhebung (2 850 Daten pro Patient). Therapeutischer Schwerpunkt war die individuell dosierte Kneipp'sche Hydrotherapie. Bei einer Compliance von 98 % gab es nur bei vier Fällen leichtere Komplikationen. In einem Fall wurde die Kur -erkrankungsbedingt - vorzeitig abgebrochen. Schwerere Komplikationen traten nicht auf. Bei der vergleichenden Analyse des Kurtyp "ambulant" [n=248] und "stationär" [n=115] im Bereich der Herz-Kreislauf-Krankheiten ließ sich die Äquivalenzhypothese von "ambulant und stationär" anhand der Befunde auch für diesen Bereich stützen. Bei leichter Herzinsuffizienz und bei Venenerkrankungen erwies sich sogar die ambulante der stationären Therapie als überlegen. Die deskriptive Kosten-Nutzen-Analyse erlaubt die vorsichtige Einschätzung dass bei den Herz-Kreislauf-Krankheiten für beide Therapietypen bereits innerhalb des ersten Jahres nach der Kur eine positive Effizienz (Nutzen minus Kosten) von Kneippkuren festzustellen ist. Über 12 Monate lang nach der Kur reduzierte sich die Medikamenteneinnahme signifikant bei den Normotonen und bei den Kontrollierten. Signifikante Verbesserungen gab es bei den Kriterien "EKG-Befund" Schwindel unspezifische Herzbeschwerden bei allen Gruppen einschließlich den Hypertonen (19 %). Signifikante Verbesserungen gab es auch generell bei Herzinsuffizienz. Gleiches galt für Venenerkrankungen. Die Leistungsfähigkeit der Kur als Therapie auch bei leichteren bis mittelschweren Befunden im Herz-Kreislauf-Bereich wird mit diesen Ergebnissen gestützt. Dabei ist die ambulante Therapie bei höchstens mittelschweren Befunden oft eine sinnvolle Alternative. Deutlich wurde auch die Bedeutung der Motivierung des Patienten zur Eigenverantwortung gleichermaßen während wie nach der Kur. Dies zu fördern bleibt eine wichtige Aufgabe vor allem des Kurarztes. Kurpolitische Konsequenzen: Gesundheitsförderung bekommt immer häufiger den Charakter der "Lebensqualitätsverbesserung" auch für den nichtberuflichen Bereich. Die damit einher gehende schmalere Gemeinschaftsfinanzierung bedingt erhöhte Anforderungen des mehr zahlenden Einzelnen an die Leistungen gerade der Kurorte. ... wt


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