Glucocorticoidtherapie bei rheumatischen Erkrankungen: Sinn und Unsinn Nutzen und Risiken

Journal/Book: Z Rheumatol 1999; 58 Suppl. 1: I/5 (H 19). 1999;

Abstract: F. Buttgereit; Medizinische Klinik m. S. Rheumatologie und Klinische Immunologie des Universitätsklinikums Charité Humboldt-Universität zu Berlin Glucocorticoide gehören zu den wirksamsten Modulatoren von Entzündungsprozessen und Immunfunktionen. Ohne ihren Einsatz wären viele rheumatische Erkrankungen nicht effektiv zu therapieren. Ein wichtiges Merkmal das diese Medikamente von vielen anderen unterscheidet ist die Vielzahl ihrer Wirkungen. Diese Wirkungen werden sowohl auf Zell- als auch auf Gewebs- Organ- und Organismusebene entfaltet und sie sind zudem noch dosis- und zeitabhängig. Diese Komplexität ist der Hauptgrund auch heute noch - mehr als 50 Jahre nach klinischer Einführung der Glucocorticoide - sehr kritisch die Therapie auf ihren Sinn bzw. Unsinn zu hinterfragen und regelmäßig eine Neubewertung von Indikationen bzw. Therapieschemata hinsichtlich des Nutzen-Risiko-Verhältnisses vorzunehmen. In diesem Zusammenhang stehen derzeit die folgenden Probleme im Zentrum der Diskussion: Nutzen und Risiken der "Extremtherapien": low dose- und Pulstherapie im Hinblick auf die steroidinduzierte Osteoporose der Glucocorticoidtherapie bei Arthrose Sinn und Unsinn der Verwendung von Äquivalenzdosen einer zirkadianen ultradianen alternierenden oder gesplitteten Therapie. Zusammenfassend bleibt die Einschätzung daß über die Wirkungen und den therapeutischen Nutzen sehr viel aber sicher noch nicht alles bekannt ist. Weitere klinische und Grundlagenforschung ist daher nötig um den Umgang mit diesen Medikamenten zu optimieren. Trotz bekannter Unzulänglichkeiten werden sie noch über Jahre wenn nicht Jahrzehnte integraler Bestandteil der Therapie rheumatischer Erkrankungen sein. le

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