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May 2024

Ärztliches Unterlassen als Körperverletzung - fahrlässige Tötung und Behandlungsabbruch

Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. Qual.sich. (ZaeFQ) (1998) 92: 548-554. 1998;

Abstract: Rechtsanwaltsbüro Weinberger Sottung und Kollegen München Korrespondenzadresse: Prof. Dr. Dr. Klaus Ulsenheimer Rechtsanwaltsbüro München Zusammenfassung Ärztliches Unterlassen kann im Falle pflichtwidrigen Verhaltens den Vorwurf fahrlässiger Tötung (§ 222 StGB) bei bewußtem Behandlungsabbruch ein Strafverfahren wegen Totschlags bzw. Tötung auf Verlangen und unterlassener Hilfeleistung nach sich ziehen. Die Verletzung der Nothilfepflicht nach § 323 c StGB setzt keine Garantenposition des Arztes wohl aber Vorsatz für die Strafbarkeit voraus. Ansonsten haftet der Arzt für ein Unterlassen nur dann wenn er eine Garantenstellung zum Schutze des Lebens und der Gesundheit des Patienten inne hatte. Dabei verlangt der Tatbestand der fahrlässigen Tötung einen Sorgfaltspflichtverstoß der nicht gleichzusetzen ist mit der Verletzung der allgemeinen oder weitaus überwiegend anerkannten Regeln der ärztlichen Wissenschaft. Weitere Haftungsvoraussetzung ist die Kausalität d. h. es muß mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit also unter Ausschluß vernünftiger Zweifel festgestellt werden daß im Falle der Vornahme der pflichtwidrig unterlassenen Handlung der Tod des Patienten vermieden worden wäre. Die rechtlichen Anforderungen an diese Kausalitätsfrage sind hoch so daß in zahlreichen Fällen zwar ein Pflichtverstoß bejaht die Kausalitätsprüfung aber negativ beschieden und deshalb das Verfahren eingestellt bzw. der Arzt freigesprochen wird. Der Versuch in solchen Fällen auf den Tatbestand der unterlassenen Hilfeleistung zurückzugreifen ist gänzlich verfehlt da § 323 c StGB kein Auffangtatbestand für fahrlässig versäumte ärztliche Maßnahmen ist sondern Vorsatz verlangt. Abstract Withholding therapy and personal injury - manslaughter and withdrawal of therapy Withholding therapy may cause a charge of manslaughter and the intended withdrawal of therapy may result in proceedings because of second-degree murder requested homicide and omission of help respectively. According to the criminal law negligence of the duty to help does not require a guarantor position of the physician but the intent for punishableness. Otherwise the physician is liable for negligence only if he holds a guarantor position for the protection of the patient's life and health. The facts of manslaughter require the violation of medical care which is not equal to the violation of common or mostly acknowledged rules of medical science. Another requirement for liability is causality. Thus is has to be proven without doubt that the patient's death would have been avoided if the omitted therapy had been applied. The legal requirements on the principle of causality are high. Therefore negligence can be proven in many cases but the proof of causality does not succeed and the charges have to be dropped. In such a case it is totally wrong to attempt a charge of omission of help since the criminal law requires intent and is not a collector for neglected medical procedures. Key words: criminal law regarding medicine manslaughter withdrawal of therapy ___MH

Keyword(s): Arztstraftat fahrlässige Tötung Behandlungsabbruch


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