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May 2024

HIV-Infektion und Drogenabhängigkeit

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 49 S. 90/699-94/703. 1998;

Abstract: Dr. med. A. Ulmer Stellv. Vorsitzender der Dt. Gesellschaft für Drogen- und Suchtmedizin (DGDS e. V.) Stuttgart. Bei der Betreuung von Patienten mit HIV-Infektion und Drogenabhängigkeit ist es wichtig beide Krankheiten gemeinsam gebührend zu beachten sowohl in ihren Wechselbeziehungen als auch jede für sich. Beide gehören sehr unterschiedlichen Fachgebieten an. In beiden hat es in den letzten Jahren sehr spannende Fortschritte gegeben. Wir können die betroffenen Patienten heute viel besser behandeln. Aber es sind auch noch viele Fragen offen und viele Probleme ungelöst vor allem die völlig ungenügende Behandlungskapazität für drogenabhängige Patienten. Drogenabhängige sind in Deutschland nach den Homosexuellen am zweithäufigsten von HIV betroffen. In den letzten zwei Jahren wurde der Anteil von IDUs (i. v. Drug Usern) an allen gemeldeten AIDS-Fällen vom Robert-Koch-Institut mit14 9% angegeben. Damit ist mehr als jeder achte AIDS-Kranke ein aktiver oder ehemaliger Drogenkonsument. Es ist also wichtig sich dieser Patientengruppe besonders zuzuwenden. An dieser Stelle soll das mehr praktisch als akademisch geschehen. Akademisch wäre es ausführlicher unterschiedliche Verläufe wie etwa das häufigere Auftreten von Tuberkulose und Pneumonien und das seltenere Auftreten von klassischen opportunistischen Infektionen und Kaposi-Sarkomen darzustellen. Seitdem wir die AIDS-Vollbilder viel seltener sehen sind diese Unterschiede weitgehend in den Hintergrund getreten. Jetzt geht es viel mehr darum möglichst jeden an dem heute möglichen medizinischen Fortschritt teilhaben zu lassen. Hier stellen sich die heute entscheidenden Fragen. Wie ist das zu schaffen? Wir müssen uns mit dem Skandal viel zu vieler Unbehandelter befassen und mit der möglichst optimalen Behandlungsgestaltung. Antiretrovirale Therapien (ART) sind seit fast drei Jahren hoch effektiv geworden und können wirklich retten. Um so größer ist jetzt die Katastrophe wenn jemand aus vermeidbaren Gründen daran nicht teilhaben kann. Bei Abhängigkeitskranken ist der häufigste - vermeidbare - Grund daß sie keine adäquate Behandlung ihrer Suchterkrankung finden. Das ist heute doppelt unverzeihlich zumal es auch in der Suchttherapie inzwischen - viel weniger beachtet - ähnlich beeindruckende Fortschritte gibt. Bei Patienten mit HIV-Infektion und Drogenabhängigkeit dominiert oft eine der beiden Krankheiten aber zu ihrer adäquaten Behandlung gehört immer die gebührende Kenntnis und Beachtung der anderen Krankheit. Für viele Patienten ist ein gemeinsames Bemühen um beide Krankheiten und deren beider Behandlung nach dem aktuellen Wissensstand entscheidend. Indes wird eine gemeinsame Spezialisierung auf beide Krankheitsbilder nur von sehr wenigen Ärzten vertreten. Sie kommt weniger als 5% der betroffenen Patienten zugute. Vieles liegt bei der medizinischen Betreuung von Patienten mit HIV-Infektion und Opiatabhängigkeit im argen. Zur Verbesserung gibt es vielfältige und sehr interessante Ansätze. ___MH


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