2 Jahre Erfahrung mit einem standardisierten Schulungssprogramm für Patienten mit Indikation zur Sauerstoff Langzeittherapie (O2-LZT)

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 510-511 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Klinik Bad Reichenhall Fachklinik für Atmungsorgane und Allergien Bad Reichenhall Einleitung Die O2-LZT ist eine etablierte Behandlungsform der anderweitig nicht ausreichend beherrschbaren chronischen Hypoxänüe. Bei korrekter Durchführung sind Lebensverlängerung und Verbesserung der Lebensqualität gesichert. Diese Therapie verlangt aber eine optimale Patientencomphance welche einerseits ein gewisses Grundverständnis der pathophysiologischen Zusammenhänge zwischen Hypoxänüe und Cor pulmonale voraussetzt andererseits ein optimales Handling der technischen Details. Dies erfordert intensive Außdärung und Einweisung durch den verordnenden Arzt. In der täglichen Verordnungspraxis bestehen hier Lücken die die Effektivität der O2-LZT nündem. Daher wurde 1995 an unserer Klinik ein standardisiertes Schulungsprogramm zur O2-LZT entwickelt welches von entsprechenden Patienten seither routinemäßig durchlaufen wird. Aufgabe dieses Kurses ist sowohl eine Wissensvermittlung über den Zweck und notwendigen Umfang der O2-LZT vor allem aber auch ein praktisches Training vieler technischer Details (Lärmvermeidung Mobilität Hygiene Filterwechsel Fragen bzgl. Reisen u. Berufstätigkeit u.a.). Im "Praktischen Trainingsteil" werden u.a. für jeden einzelnen Patienten verschiedene Nasensonden ausprobiert und schließlich die individuell passendste gewählt. Erfahrungen und erste Evaluationsergebnisse A) Wissen Mittels 10 MC-Fragen vor und nach dem Training wurde in einem ersten Evaluationsdurchgang (n=51) geprüft ob durch ein standardisiertes Trainingsprogramm der Wissensstand der Kursteilnehmer verbessert wird. Jede MC-Frage bestand dabei aus 4-6 unabhängigen Items als "jichtig" wurde eine MC-Frage nur dann gewertet wurde wenn alle Items richtig eingeordnet wurden. Insgesamt wurden so 49 unabhängige Wissenspunkte geprüft. So meinten beispielsweise vor dem Kurs immerhin 16% der Teilnehmer daß eine 16h O2-Applikation süchtig machen wurde und 47% waren der Auffassung daß das Hauptziel der LTOT eine völlige Verhinderung von Atemnot sei. Vor dem Kurs betrug der Durchschnitt der richtigen Antworten 1 6 nach dem Trainingskurs 4 5. B) Bewertung des Kurses seitens der Teilnehmer In einer anonymen Befragung (n = 76) wurde die Frage nach dem Kursumfang von 82% der Teilnehmer rait "gerade richtig" beantwortet 9 bzw. 7% bewerteten den Kurs nüt "zu umfangreich" bzw. "zu wenig ausführlich". Auf die Frage nach der Verständlichkeit des Kurses (Didalctik antworteten 91% der Teilnehmer nüt "gerade richtig" je 3 bzw. 4% der Teilnehmer fanden den Kurs zu kompliziert bzw. zu vereinfachend. 94% bewerteten den Kurs als für sie nützlich. C) Praktisches Handling In einem 3. Evaluationsdurchgang wurde das Handling der Patienten durch Überprüfung praktischer Fertigkeiten (Beobachtungs-Score) geprüft. Auch hierbei fand sich eine signifikante Verbesserung. Mittelfristig ist eine Evaluation des Kurses anhand der Dauer der täglichen O2-Applikation (über die Zähleruhren feststellbar) unter häuslichen Bedingungen geplant letztliches unter der Hypothese daß eine suffiziente Schulung eine verlängerte O2-Applikation und damit eine verlängerte Überlebenszeit der trainierten Patienten bewirken könnte. Schlußfolgerung Zwei Jahre Erfahrungen beweisen die gute Akzeptanz und Durchführbarkeit eines solchen Trainingsprogrammes an einer großen pneumologischen Reha-Klinik. Auch Patienten mit langjähriger O2-LZT wiesen erhebliche theoretische und praktische Kenntnislücken auf Das skizzierte Trainingsprogramm ist ein weiterer optionaler Baustein ("Sonderschulungs-Modul") der zwischenzeitlich konsequent modular aufgebauten individualisierten Patientenschulung der Fachklinik Bad Reichenhall (Bad Reichenhaller Modell). ___MH

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