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May 2024

Der Blick über die Grenzen: Rehabilitation bei muskoskelettalen Krankheiten in der Schweiz

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 326-327 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Thurgauer Klinik St. Katharinental Schweiz Um die Situation der Rehabilitationsmedizin im allgemeinen und der Rehabilitation bei muskuloskelettaler Erkrankungen im speziellen in der Schweiz zu verstehen ist es notwendig einerseits die historischen Hintergründe und andererseits die neusten Entwicklung auf der medizinalpolitischen und medizinischen Ebene zu verstehen. Die Tuberkulose führte in den Zwischenkriegsjahren zu einer Vielzahl von TuberkuloseSanatorien. Diese wurden grösstenteils in der Alpenregion angesiedelt: Mit der Abnahme der Tuberkulose-Fälle wurden viele Sanatorien in den 50er Jahren geschlossen oder aber zu internmedizinisch ausgerichteten Rehabilitationskliniken umfunktioniert. Im Rahmen der Strukturveränderungen in den 80er Jahren erhielten viele dieser Kliniken auch Abteilungen zur Rehabilitation muskuloskelettaler Erkrankungen. 1956 wurde das eidgenössische "Rheumagesetz" angenommen. Dies hatte zur Folge dass eine Vielzahl von Rehabilitationskliniken für muskuloskelettale Erkrankungen in der Folge gebaut wurden diese Kliniken hatten traditionell immer eine Beziehung zu einer Thermalquelle. Die Strukturen dieser Kliniken wurden laufend modernisiert sie wandelten sich von der "Volksheilstätte" zur Rheumaklinik und schlussendlich zur Rheuma- und Rehabilitationsklinik. Diese Kliniken sind in der Schweiz die Hauptversorger der stationären Rehabilitation muskuloskelettaler Erkrankungen. Die Universitätskliniken selbst haben ausser in Genf keine Rehabilitationskliniken für muskuloskelettale Erkrankungen nach unserem Wissen sind in der Schweiz nur drei in Rehabilitation habilitierte Privatdozenten und Professoren tätig. Im weiteren betreibt die Schweizerische Unfallversicherung (SUVA) eine moderne Rehabilitationsklinik für ihre Unfallpatienten. Im ambulanten Bereich wird die Rehabilitation muskuloskelettaler Erkrankungen auf Verordnung der Grundversorger und der Fachärzte durch Physiotherapeuten durchgeführt. Bemerkenswert ist die grosse Anzahl von manualmedizinisch ausgebildeten Ärzten (13%). 170 Fachärzte für Physikalische Medizin und Rehabilitation und 330 Fachärzte für Rheumatologie sind in der Schweiz tätig. Im Verlauf des letzten Jahres wurde an verschiedenen Orten an teilstationären Rehabilitationskonzepten für muskuloskelettale Erkrankungen gearbeitet. Wahrscheinlich werden an einzelnen Orten diese Konzepte im Verlauf des Jahres 1997 realisiert werden. Per 1.1.1996 wurde in der Schweiz das neue Krankenversicherungsgesetz eingeführt. Die Auswirkungen dieses Gesetzes auf die Rehabilitation muskuloskelettaler Erkrankungen kann nach wie vor nicht abschliessend erfasse werden da eine Vielzahl von Beschwerden Einsprachen und Klagen sowohl beim Schweizerischen Bundesrat als auch beim Eidgenössischen Versicherungsgericht hängig sind. Aufgrund dieses Gesetzes können überdies die einzelnen Kassen - wovon es 200 in der Schweiz gibt - Einzelverträge mit Leistungserbringern abschliessen. Zusätzlich kompliziert wird die Analyse der Situation durch die Tatsache dass in den 26 Schweizer Kantonen 26 verschiedene Gesundheitsgesetze gültig sind. Im Rahmen des neuen KVG's wird einerseits Qualitätsmanagement gefordert es wird erstmals eine flächendeckende Medizinalstatistik angestrebt es werden ausserkantonale Hospitalisationen geregelt. Für die Patienten die Ärzte aber auch die Kliniken sind viele zum Teil existentielle Fragen offen und unbeantwortet. Auf tariflicher Ebene wird die Gesamtrevision der Arzttarife und der Spitalleistungstarife (GRAT) auf rationaler und nationalökonomischer Ebene errechnet. Es kann davon ausgegangen werden dass dieses Tarifwerk im Verlauf des Jahres 1998 abgeschlossen wird. Die Umsetzung dieses Tarifes wird dann aber eine emminent politische Frage sein. Die 5-jährige Weiterbildung zum Facharzt Physikalische Medizin und Rehabilitation wurde per 1.1.1997 neu gegliedert. Gleichzeitig wurden die Weiterbildungskliniken in diesem Bereich neu eingeordnet. Die Facharztprüfung Physikalische Medizin und Rehabilitation in der Schweiz entspricht der Facharztprüfung der UEMS (Union Europeenne des Mädecins spöcialisäs). ___MH


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