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May 2024

Therapieziel "Normalität" Lebensqualität für psychisch Kranke

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 38 S. 19. 1998;

Abstract: Satellitensymposium Psychosoziale Rehabilitation heute und morgen. Den verrückten Lebenswelten gerecht werden" Hamburg 2.5.1998 (Veranstalter: Lilly Deutschland GmbH Bad Homburg). Fortschritte in der Behandlung der Schizophrenie haben die Lebensqualität vieler Patienten deutlich gesteigert. Um auch die psychosoziale Situation zu verbessern gibt es inzwischen verschiedene Modellprojekte - darunter auch mit dem Ziel der (Re-)Integration schizophrener Patienten ins Berufsleben. Einige solcher Projekte wurden anläßlich des VI. Weltkongresses der World Association for Psychosocial Rehabilitation vorgestellt. Wenn dank einer erfolgreichen Pharmakotherapie Schizophrenie-Patienten "eine neue Lebensqualität spüren" so H. Katschnig Wien wächst bei ihnen oft auch der Wunsch so zu leben wie die "normale" Bevölkerung. Nach seiner Erfahrung haben dazu tatsächlich moderne Neuroleptika beigetragen deren Einsatz nicht durch extrapyramidale Nebenwirkungen begrenzt wird. Katschnig zufolge sind für die Erfassung der Lebensqualität psychisch Kranker die sozialen Ressourcen - und dabei die Angehörigen - von großer Bedeutung. Problematisch sei allerdings nur die subjektiv empfundene Lebensqualität zu berücksichtigen denn: "Der Depressive sieht alles düster der Schizophrene schätzt dagegen seine Situation viel zu positiv ein trotz objektiv schlechter Lebensbedingungen". Erfolgreiche Autonomie. Schizophrene Patienten können verantwortungsbewußt mit ihren Medikamenten umgehen - wenn man sie nur läßt so die Erfahrung von H.-P. Elsässer-Gaißmaier am Zentrum für Psychiatrie in Bad Schussenried. Dort werden die Patienten stufenweise an eine selbständige Medikation herangeführt. Auf Endstufe 5 (die nur wenige erreichen) erhält der Patient Medikamente für mehrere Wochen teilt sie selbständig ein und ordert den "Nachschub" rechtzeitig. Das Gros der Kranken bleibt auf Stufe 3 auf der sie selbständig ihre Wochenration im Dispenser einteilen. Die Kontrolle beschränkt sich auf Stichproben. Mißbrauch der Medikamente (Verkauf Tausch) - oder erhöhte Suizidalität hat Elsässer-Gaißmaier bei diesem Vorgehen nicht festgestellt. Lebensqualität durch Autonomie - Fernziel Arbeitsplatz. Wie Karin Hoffmann Berlin-Charlottenburg berichtete erlebten in einem "Enthospitalisierunsprojekt" 237 Langzeitpatienten (durchschnittl. Alter: 49 Jahre; häufigste Diagnose: Schizophrenie) nach dem Umzug in therapeutisch betreute Wohngemeinschaften eine Zunahme der subjektiven wie der objektiven Lebensqualität. Von entscheidender Bedeutung war dabei für die Patienten die Autonomie. Psychiatrische Patienten ins Arbeitsleben zu integrieren ist Ziel von zwei Projekten in Berlin bzw. in Hamburg. So leitet an der Abteilung für Sozialpsychiatrie der FU Berlin der Arbeitstherapeut und Schriftsetzer M. Schönhoff einen Versuch in dem chronisch schizophrene Patienten im "Zuverdienstbereich" tätig werden. Dabei arbeiten die psychisch Kranken etwa 3 stunden täglich und pro Woche in der Regel 9-15 Stunden; nach einer Probezeit erhalten sie 8 Mark pro Stunde. ___MH


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