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May 2024

Lipodystrophie-Syndrom unter Protease-Inhibitoren Späte Nebenwirkungen

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 29/30 S.13-15. 1998;

Abstract: Die hochpotente antiretrovirale Triple-Therapie mit Protease-Inhibitoren hat ihre Schönheitsfehler: Bei manchen Patienten kommt es auf die Dauer zu auffälligen Veränderungen des Habitus sowie des Kohlenhydrat- und Lipid-Stoffwechsels Diabetes und Herzinfarkte können die Folge sein. Dennoch: Bei symptomatischer HIV Infektion überwiegt der Therapienutzen bei weitem das Risiko. Es war ohne Frage ein entscheidender Fortschritt in der AIDS-Therapie als mit den Protease-Inhibitoren eine zweite Klasse hochpotenter Wirkstoffe gegen das HI-Virus verfügbar wurde. Seit diese Medikamente zusammen mit den Reverse-Transkriptase-Hemmern in Dreifachkombinationen eingesetzt werden ist es möglich die Anzahl der sich im Körper replizierenden Viren so weit zu reduzieren daß das Immunsystem des Patienten sich teilweise wieder erholen kann. Opportunistische Infektionen werden dadurch merklich seltener. Viele Patienten können ambulant behandelt werden; die häufigen lästigen und teuren Krankenhauseinweisungen werden überflüssig. Zweifellos verdanken es Tausende von HIV-Infizierten Patienten in Europa und den USA diesen Substanzen daß sie noch am Leben sind. Die Therapie bringt jedoch auch Probleme mit sich: Wenn in kontrollierten klinischen Studien bei wohl selektionierten und zuvor noch nicht mit Protease-Inhibitoren behandelten Patienten festgestellt wird daß mit einer Triple-Therapie bei 70 bis 90% der Patienten die Viruslast unter die Nachweisgrenze von 50 oder 20 Kopien pro Milliliter Serum gesenkt werden kann - wodurch die Chancen auf mittel- bis langfristen Erfolg steigen - so ist dies nur die halbe Wahrheit. Denn bei Patienten die bereits mit einem Protease-Inhibitor vorbehandelt worden sind und bei denen sich die Viren nun aus irgendeinem Grund erneut massiv zu replizieren beginnen funktioniert die Therapie mit einem anderen Protease-Inhibitor aufgrund von Kreuzresistenzen leider deutlich schlechter. Vor allem aber zeigt sich daß in der klinischen Praxis die guten Studienergebnisse nicht erreicht werden können. Der Grund sind häufige akute Nebenwirkungen der Protease-Inhibitoren wie Bauchschmerzen Brechreiz Durchfälle Gewichtsverlust Hautausschläge und Nierenprobleme. In einer Untersuchung aus Boston die der Adhärenz einer Protease-Hemmer-enthaltenden Therapie systematisch nachging hatten 40% von 156 Patienten mindestens einmal einen Protease-Inhibitor wegen Nebenwirkungen abgesetzt. ... ___MH


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