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May 2024

Reizdarmsyndrom Sensible Allianz von Hirn und Darm

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 11 S.19. 1998;

Abstract: Pressekonferenz zum Patienten-Arzt-Symposium "Das Reizdarmsyndrom" München 10.10.1997 (Deutsche Reizdarmselbsthilfe Burgdorf) Reizdarm-Patienten treibt es von Arzt zu Arzt - um sich nach langwierigen diagnostischen Verfahren immer wieder den gleichen Befund bestätigen zu lassen. Entscheidend für die Akzeptanz des Krankheitsbildes ist die umfassende Information wenn diagnostisch abgeklärt ist daß keine andere Darmerkrankung vorliegt Reizdarm-Patienten leiden nicht nur unter ihrer unspezifischen gastrointestinalen Symptomatik sondern oft auch darunter daß sie meinen ihre Beschwerden werden nicht ernst genommen. Dazu kommen Ängste daß eine unerkannte ernste Erkrankung z. B. ein Karzinom hinter den Symptomen stecken könnte. Da die Krankheit nicht durch eindeutige organtypischen Symptome gekennzeichnet ist erfordert die Diagnose eine ausführliche Ausschlußdiagnostik betonte N. Schindlbeck München. Neben Anamnese und körperlicher Untersuchung sollten Laboruntersuchungen bakteriologische und parasitologische Stuhlanalyse Sonographie und Koloskopie durchgeführt werden. Ergänzend können bei Bedarf ein Laktosetoleranztest sowie weitere bildgebende Verfahren zum Einsatz kommen. Die Ergebnisse sollten dem Patienten eingehend erläutert werden - damit er erkennen und auch akzeptieren kann daß er organisch gesund ist. Symptomorientierte Therapie. Im Vordergrund der Therapie steht laut J. Hotz Celle eine symptomorientierte Behandlung mit Spasmolytika Laxanzien Antidiarrhoika oder Karminativa. Eine lokale Schmerztherapie im engeren Sinne gibt es bislang nicht. Versuche mit Lokalanästhetika und Opioiden sind fehlgeschlagen. Auch eine diätetische Beratung sollte Bestandteil der Therapie sein obwohl die pathogenetische Bedeutung von Lebensmitteln gering ist. Ziel ist es individuelle Unverträglichkeiten aufzudecken. Starken Einfluß auf Auftreten und Ausmaß der Beschwerden haben Streß und Ärger. Entspannungsverfahren zur Streßbewältigung beeinflussen deshalb den Krankheitsverlauf oft positiv. Gute Erfolge so U. Cuntz Prien lassen sich mit einer kognitiven Verhaltenstherapie erreichen. In schweren Fällen mit hohem Leidensdruck sollte auch eine Psychotherapie in Erwägung gezogen werden. Im Gegensatz zu Ulkuserkrankungen die sich dadurch kaum beeinflussen lassen sind die Ergebnisse beim Colon irritabile gut. Reizdarm-Patienten die unter Depressionen oder Angststörungen leiden gehören ebenfalls in die Hand des Psychotherapeuten. Läßt sich die psychiatrische Grunderkrankung erfolgreich behandeln verschwindet meist auch das Reizdarmsyndrom. Um den Patienten den Schritt in eine Psychotherapie zu erleichtern ist es sinnvoll mit einer "Stufe vor der Psychotherapie" zu beginnen. Patienten-Seminare die einmal pro Woche stattfinden können informieren aber auch deutlich machen wer geeignet ist. Reizdarmselbsthilfe. Um die Information von Reizdarm-Patienten zu verbessern wurde Ende 1995 die "Reizdarmselbsthilfe" ins Leben gerufen. Über 30 000 Patienten wandten sich bislang an die Organisation - eine Zahl die die Brisanz der Erkrankung und den Leidensdruck vieler Patienten deutlich macht. (fe) ___MH


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