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May 2024

Wenn Krebs und Zytostatika die Blutbildung zugrunde richten Statt Knochenmark Stammzellen transplantieren

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 1/2 S. 18. 1998;

Abstract: Die Transplantation von peripheren Blutstammzellen hat bei neoplastischen Erkrankungen des lymphatischen und blutbildenden Systems die autologe Knochenmarktransplantation weitgehend ersetzt und wird zunehmend auch bei soliden Tumoren angewendet. Wie man inzwischen die Stammzelltransplantation in der Hochdosis-Chemotherapie einsetzt war Thema eines Symposiums in München. Mit 2700 Stammzelltransplantationen hatte sich die Zahl dieser Eingriffe 1996 in Deutschland gegenüber dem Vorjahr um 1000 erhöht so W. Ebell Arbeitsgemeinschaft für Knochenmark- und Blutstammzelltransplantation in Berlin im Gespräch mit MMW. Davon waren 60 bis 70% autologe Transplantationen die fast ausschließlich mit Stammzellen aus dem peripheren Blut durchgeführt wurden. Bei den restlichen den allogenen Transplantationen wurde Knochenmark verwendet doch auch hier werden periphere Blutstammzellen zunehmend angewendet. Pluspunkte für peripheres Blut. B. Dörken Klinikum Rudolf Virchow in Berlin nannte als Beispiel für einen chemotherapiesensitiven Tumor das Mammakarzinom. Seine experimentellen und klinischen Daten bestätigen bei diesem Malignom eine enge Korrelation zwischen der Höhe der Zytostatikadosis und der Tumorregression. Die Blutstammzelltransplantation ermöglicht es heute die Chemotherapie über die myelotoxische Dosis hinaus zu steigern wovon man sich eine wirkungsvollere Malignombehandlung erhofft. Ein Vorteil der Transplantation peripherer Blutstammzellen ist zum einen daß der chirurgische Eingriff zur Knochenmarkentnahme entfällt. Zum anderen wird nach der Stammzelltransplantation die hämatopoetische Rekonstitution vor allem der Neutrophilen und Thrombozyten schneller erreicht. Hinzu kommt daß nach Gewinnung der Stammzellen mittels Leukapherese die übrigen Blutbestandteile (Erythrozyten Plasma) dem Spender reinfundiert werden. C. Straka Medizinische Klinik der Universität München erläuterte gegenüber MMW daß die Chancen für die folgenden Behandlungen verbessert werden wenn vor der Gewinnung von Stammzellen die Tumorlast durch Chemotherapie reduziert wird. Gleichzeitig wird mit Wachstumsfaktoren wie z.B. G-CSF (Granulozyten-Kolonie-stimulierender Faktor) die Hämatopoese gesteigert. Ab dem 12. Tag nach Chemotherapiebeginn können die Stammzellen gewonnen werden deren Menge man anhand der CD34+-Zellen ermittelt (s. Kasten) (ohne Kasten). Reinigung des Transplantats. Wie Dörken ausführte wird das Leukozytenkonzentrat immunmagnetisch gereinigt: An das Antigen CD34 bindet ein Antikörper der mit einem magnetischen Partikel versehen ist. Die so markierten Zellen lassen sich mittels Magneten herausziehen und anreichern wobei gleichzeitig Tumorzellen eliminiert werden. Nach dieser Reinigung dem Purging bleiben die Stammzellen in flüssigem Stickstoff gelagert einige Jahre lang verwendbar. Werden nach der Hochdosis-Chemotherapie z.B. eines Mammakarzinoms oder Lymphoms dem Patienten die Stammzellen zurücktransfundiert kommt es meist zu einer schnellen und langanhaltenden Erholung des Blutes: Bereits am 10. Tag können die Neutrophilen Werte von 500/µl die Thrombozyten von 20 000/µl wieder erreichen. Welches Risiko von Tumorzellen ausgeht die im Stammzellkonzentrat verbleiben ist so Dörken noch unklar. Er konnte bei der Hochdosis-Chemotherapie von Mammakarzinomen durch den Einsatz von Blutstammzellen zwar eine deutliche Abnahme der transplantationsbedingten Mortalität erzielen. Allerdings bereiten Tumorrezidive und transplantationsbedingte Komplikationen z.B. Infektionen nach wie vor Probleme. ...


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