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May 2024

Ostdeutsches Kur- und Bäderwesen - Das aktuelle Interview

Journal/Book: H u K 50 6/98 126 - 127. 1998;

Abstract: HEILBAD UND KURORT hat im Zusammenhang mit dem Schwerpunktthema der vorliegenden Ausgabe zur Situation der Kur und der Kureinrichtungen in den neuen Ländern die einzigen drei westdeutschen Kurdirektoren befragt die im Laufe der Jahre nach der Wende dem Ruf gefolgt sind ein Heilbad/Kurort in den neuen Bundesländern zu leiten. Die Fragen lauteten: Nicht ganz ohne Neid nimmt man in den Kurorten der alten Bundesländer zur Kenntnis daß zum Aufbau der Kurorte in den jungen Bundesländern umfangreiche Finanzmittel seitens des Bundes zur Verfügung gestellt werden. Wie stehen Sie dazu und was haben Sie bei Übernahme Ihrer neuen Position vorgefunden ? Wie sieht der jetzige Trend in Ihrem Heilbad aus? Wie schätzen Sie die Zukunftsentwicklung ein? Hier sind die Antworten: Wilfried Demuth Kurdirektor und Geschäftsführer Sächsische Staatsbäder GmbH Bad ElsterlBad Brambach Zu Pessimismus kein Anlaß! Als ich im November 1996 nach Bad Elster kam waren bereits durch die sächsische Landesregierung finanzielle Mittel bereitgestellt worden die die Sächsische Staatsbäder GmbH in die Lage versetzen Neubauten und Renovierungsarbeiten durchzuführen die uns demnächst ermöglichen im Orchester der über 300 Heilbäder ein nicht zu überhörendes Instrument zu sein. Diese Maßnahmen begannen Anfang 1992 und werden 1999 - so Gott will - abgeschlossen sein. Seit Anfang 1998 beobachten wir einen steigenden Trend bei der Durchführung von Kuren. Das trifft sowohl für den stationären Bereich (Bad Brambach und Bad Erster verfügen über 2 000 Klinikbetten) aber auch für den ambulanten Bereich ganz besonders jedoch bei unseren Pauschalkuren zu. Hier können wir eine Steigerung im Vergleich zu 1997 von über 20 % feststellen. Die Zukunft schätzen wir aufgrund der o. g. Fakten positiv ein. Wir werden sicherlich nicht mehr die Ende der 90er Jahre bestehenden Auslastungszahlen erreichen das ganze wird sich nach unserer Meinung ins "Normale" einpendeln. Zu Pessimismus besteht bei uns kein Anlaß. Dr. Christian Kirchner Kurdirektor Bad Saarow Stellv. Vorsitzender des Brandenburgischen Kurorte- und Bäderverbandes Bald schon gewichtige Rolle im deutschen Kur- und Bäderwesen Aus meiner Sicht gibt es zwei eklatante Unterschiede zwischen den alten und jungen Bundesländern was das Kurwesen betrifft. Zum einen ist das eine unglaubliche Motivation bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unserer Betriebe neue Anlagen und Einrichtungen zu schaffen um so dauerhafte Arbeitsplätze für die Zukunft zu sichern bzw. zu schaffen. Zum anderen wird - bedingt durch den Zusammenbruch des traditionellen Kurwesens der DDR - nicht an alten Strukturen herumgedoktert sondern neue und zukunftsweisende Strukturen werden aufgebaut die sowohl traditionelle Kur- aber genau so Gesundheitstourismus- und Wellness-Angebote beinhalten. Die Aufgeschlossenheit und Unverkrampftheit gegenüber neuen Trends im Gesundheitswesen sind bemerkenswert. Da diese Gegebenheiten meinen beruflichen Zielsetzungen voll und ganz entsprechen gab es keine Umstellungsschwierigkeiten. Was die Kommunikation betrifft so kam meiner Familie und mir die sehr starke menschliche Wärme und das kameradschaftliche Miteinander der Menschen in den jungen Bundesländern sehr entgegen. ... Uwe Mohr Geschäftsführer Kurortentwicklungsgesellschaft Templin mbH NaturThermeTemplin GmbH " Gute Chancen für Templin auf dem Weg zum Thermalsoleheilbad" Templin mit den Ortsteilen Ahrensdorf Hindenburg Knehden und Netzow liegt in der Uckermark und war von 1817 bis zur Kreisreform 1994 Kreisstadt. Heute ist die Stadt Mittelzentrum mit den Entwicklungsschwerpunkten Kur- und Bäderwesen Tourismus Schulstandort und Wohnstandort. Templin hat 14 000 Einwohner mit leicht steigender Tendenz. Nach der Wiedervereinigung standen die Entscheidungsträger vor der Frage welche Schwerpunkte bei der zukünftigen Entwicklung der Stadt zu setzen sind um die Wirtschaftskraft zu stabilisieren und weiter auszubauen sowie die Arbeitsplätze zu erhalten und neu zu schaffen. Schon 1991 war man der Überzeugung daß die Entwicklung und der Aufschwung der Stadt nur einhergehen können mit der Entwicklung zur Kur- und Bäderstadt. Diese Erkenntnis beruht im wesentlichen auf der Tatsache daß es in der Stadt und der Region kaum Industrie gibt und sich Industrieansiedlungen in Zukunft nicht realisieren lassen. Gründe hierfür sind die Entfernungen zu den Autobahnen und die Tatsache daß 81 % der Gemarkung Templin Landschafts- bzw. Naturschutzgebiete sind. Dafür gibt es einen bereits gut entwickelten Tourismus aufgrund der hervorragenden natürlichen Bedingungen (ausgedehnte Wälder und 150 Seen). I n der Folgezeit wurden eine Vielzahl von Entscheidungen durch die Stadtverordnetenversammlung getroffen die dem Entwicklungsziel entsprachen. Beispielhaft hierfür seien erwähnt: 1991 Bau einer vollbiologischen Kläranlage (30 Tsd EWG) 1992 Ausweisung eines Bebauungsplanes "Sondergebiet Kuren" (55 ha bebaubar 20 ha) 1992 Gründungsmitglied des Brandenburgischen Kurorte- und Bäderverbandes 1994 Erstellung einer Machbarkeitsstudie für die duale Nutzung von Thermalwasser 1995 Erstellung des Kurortentwicklungskonzeptes 1995 Ansiedlung der Reha Med-Klinik Uckermark GmbH (Herz/Kreislauf - 234 Betten) 1995 Grundsatzbeschluß zur Gründung der städtischen Kurortentwicklungsgesellschaft 1995 Gestaltung des Kurwaldes und Ausbau der Terrainkurwege 1996 Schaffung des Gewerbegebietes zur Umsiedlung störender Gewerbe in der Stadt. ... hl


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