Gestose - salzarme Ernährung ein Risiko?

Journal/Book: ÄZ f. Naturheilverfahren 39 6 (1998) 358 - 360. 1998;

Abstract: Etwa 6-10% aller Schwangeren entwickeln meist ab der 20. Schwangerschaftswoche eine EPH-Gestose die durch Ödembildung (E-Edema) Proteinurie (P) und Hypertonie (H) gekennzeichnet ist. Die Erkrankung ist mit einem erheblichen Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko für Mutter und Kind verbunden. Die Beobachtung daß die Gestose mit Bluthochdruck und Ödemen einhergeht hat dazu geführt eine salzarme bzw. eine streng kochsalzarme Diät zu empfehlen. Eine Einschränkung der Kochsalzaufnahme ist weder als Ernährungsempfehlung für die gesunde Schwangere noch zur Gestosebehandlung oder im Rahmen der Gestoseprophylaxe angezeigt. Im Gegenteil damit kann sich bei Gestosepatienten das Krankheitsbild sogar noch verschlechtern. Eine Kochsalzreduktion läuft den pysiologischen Veränderungen in der Schwangerschaft zuwider. Im Verlauf der Schwangerschaft erhöht sich das Plasmavolumen um 45%. Die zellulären Bestandteile des Blutes nehmen ebenfalls zu jedoch in deutlich geringerem Ausmaß. Bei Schwangeren ist das Blut demzufolge verdünnt hat dadurch bessere Fließeigenschaften und vermag einen optimalen Substrat- und Sauerstoffaustausch herbeizuführen. Die Blutverdünnung ist also pysiologisch. Natrium und Chlorid sind mengenmäßig die wichtigsten Elektrolyte des Plasmas und da Natrium eine besondere Wasserbindungskapazität hat sind eine angepaßte Natrium(-Chlorid) Aufnahme und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von ausschlaggebender Bedeutung. In der Praxis sollten Schwangere auf ein Zusalzen nicht verzichten. Eine Kochsalzzufuhr in Höhe der üblichen Empfehlung von 6-10 g/Tag und eine Getränkeaufnahme von 2-2 5 Litern pro Tag sind daher anzuraten. Im Moment wird noch überprüft ob Zugaben von Kochsalz therapeutisch sinnvoll sind. Erste Erfahrungen zeigen positive Effekte von Kochsalzeinlagerungen. Die Eiweißzufuhr sollte ... hl

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