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May 2024

Vorhersage des Therapieerfolgs in der stationären psychosomatischen Rehabilitation

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 470-471 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Klinik für Psychosomatische Medizin Grönenbach Universität Mannheim Im vorliegenden Beitrag wird der zweite Teil der "Grönenbacher Katamnese" die Vorhersage des Therapieerfolgs mittels eines multiplen Ergebniskriteriums vorgestellt. Qualitätssicherungsmaßnahmen in der stationären Psychotherapie und Rehabilitation im Sinne des Nachweises hoher und stabiler Ergebnisqualität gelten spätestens seit den umfangreichen "Zauberberg"-Katamnesen (Klinik Schömberg; z.B. Schmidt 1990) oder Studien zur stationären Verhaltenstherapie (Zielke 1993) als notwendig und unerläßlich. Ergebnisqualität ist nach Schulte (1994) der Struktur- und Prozeßqualität vorgeordnet da sich der Wert einer Maßnahme oder einer Organisationsstruktur letztlich an seinen Konsequenzen für den Therapieerfolg bemessen läßt. Für stationäre Behandlungseinrichtungen stellen umfassende Programmevaluationen bisher immer noch eher die Ausnahme dar (z. B. Mestel 1994; Tscheulin & Trouw 1992). Im Rahmen einer prospektiv geplanten Katamnese wurde an einer Psychosomatischen Klinik deren tiefenpsychologisch konfliktorientiertes Therapieverständnis in den Grundannahmen der humanistischen Psychologie verwurzelt ist eine Vollerhebung fast eines ganzen Patientenjahrgangs durchgeführt (Datenerfassung zu Therapiebeginn am Ende und ein Jahr nach der Behandlung bei N=442 Patienten). Bei der Auswertung lag der Schwerpunkt in Anlehnung an die "Zauberbergstudie" auf der Bildung und Berechnung eines einmaligen multiplen Ergebniskriteriums (EMEK). Hier wurde besonders der für die Kostenträger besonders relevante Vergleich der Daten von Therapiebeginn und Katamnesezeitpunkt vorgenommen. Die Skala zur Erfassung des katamnestischen Gesamterfolgs umfaßte 33 singuläre Ergebnisvariablen über die drei Meßzeitpunkte. Unter anderem wurden verschiedene psychologische Testverfahren vergeben. Ferner wurden die Dokumentationsstandards für die Behandlung von Abhängigen und eine umfangreiche Psychosomatik-Basisdokumentation (zur Erfassung monetärer Aspekte) verwendet. Ergänzt wurden die Untersuchungsdaten durch die Beurteilung der therapeutischen Leistungen und der strukturellen Rahmenbedingungen durch die Patienten sowie durch das Ausmaß (Menge und Dauer) der erhaltenen Gruppenpsychotherapie. Es konnte gezeigt werden daß die Gesamtgruppe der Patienten deutliche Verbesserungen in allen relevanten Bereichen erzielte (Mestel Rudolf Held Wittmann 1996). Interessanterweise ergaben sich für die zwei Abteilungen der Klinik unterschiedliche Prädiktorvariablen: In der Abteilung für psychosomatische Patienten im engeren Sinne erwies sich die Patienteneinschätzungen der "therapeutischen Gemeinschaft" und die Einschätzung der "Beziehung zum Kerngruppentherapeuten" als besonders vorhersagekräftig. Ferner spielte hier die "Behandlungsdosis" an Gruppentherapie eine entscheidende Rolle: Je höher diese ausfiel desto erfolgreicher war die Therapie. In der zweiten Abteilung (v.a. Eßstörungen Depressionen und Persönlichkeitsstörungen) ergab sich die beste Vorhersage des Therapieerfolgs durch die Variablen "Abbrecher" (korreliert negativ mit dem Erfolg) und der Therapeuteneinschätzung des globalen Behandlungsergebnisses am Ende der Behandlung. Einen geringeren Einfluß spielte wie hilfreich die Behandlung in den Kern- und Kleingruppen von den Patienten empfunden wurde. ___MH


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