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May 2024

Interdisziplinäre Analyse der Erwerbstätigkeit im zweijährigen Verlauf der frühen chronischen Polyarthritis

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 56-57 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12 März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Abteilung Rheumatologie Medizinische Hochschule Hannover Unter den möglichen beruflichen Beeinträchtigungen im Verlauf der chronischen Polyarthritis (cP) ist bereits auf die häufige frühe Arbeitsunfähigkeit und Berufs-/Erwerbsunfähigkeit (BU/EU) hingewiesen worden (vgl. Mau et al. 1996). Die Bedeutung von Defiziten rehabilitativer Maßnahmen und beruflicher Anpassungsprozesse für das Eintreten der BU/EU wurde in einer retrospektiven Analyse im Rahmen der Vorphase der hier vorgestellten Studie untersucht (vgl. Mau et al. 1996). In einer prospektiven Studie sollten nun analysiert werden: - die Häufigkeit beruflicher Beeinträchtigungen und Anpassungsprozesse im Verlauf der frühen cP - mehrdimensionale prognostische Indikatoren für die frühe BU/EU. 141 ambulante erwerbstätige Patienten mit einer cP nach den Kriterien des American College of Rheumatology von 1987 und einer Krankheitsdauer von maximal 12 Monaten wurden in eine multizentrische prospektive Studie mit interdisziplinärer Kooperation zwischen Ärzten und Psychologinnen aufgenommen (TI) und konnten nach 2 Jahren nachuntersucht werden (T2) (Charakteristika zu T1: mittleres Alter (SD) 4710 Jahre 62% Frauen mittlere Krankheitsdauer 73 Monate). Zu T2 waren noch 83 von 141 Patienten (59%) erwerbstätig (Gruppe 1). In Gruppe 1 gaben 16% eine Einkommensverschlechterung seit Krankheitsbeginn an und 38% eine cP-bedingte Behinderung beim beruflichen Aufstieg. 38 von 141 Personen (27%) waren wegen der cP aus dem Erwerbsleben ausgeschieden (Gruppe 2): 25 erwerbsunfähig berentet 12 arbeitslos/Hausfrau 1 vorgezogener Ruhestand. Aus anderen Gründen wurde die Erwerbstätigkeit von 20 Personen (14%) aufgegeben (Gruppe 3: 8 Altersrentner 12 Arbeitslose/Hausfrauen). Berufliche Anpassungsprozesse fanden nur bei 3% in Gruppe 2 aber bei 24% in Gruppe 1 statt (p=0 012): Reduktion der Arbeitszeit Aufgabe von Schichtdienst oder von Akkordarbeit Entlastung von Zeitdruck flexible Arbeitszeit/Arbeitseinteilung Arbeitgeber-/Berufswechsel. An medizinischen Rehabilitationsverfahren hatten bis T2 in Gruppe 1 40% und in Gruppe 2 57% teilgenommen. In einem Entscheidungsbaum mit Ereignis-Zeit-Analyse nach RECPAM (Recursive Partitioning and Amalgamation) mit den entsprechenden Kaplan-Meier-Kurven für jede Patientengruppe (Methode s. Rf [1]) ergaben die folgenden Kombinationen von Prädiktoren von T1 die angegebenen Wahrscheinlichkeiten für eine fortgesetzte Erwerbstätigkeit (ET) nach 2 5 Jahren Krankheitsdauer (Zielgröße EU-Berentung wegen cP): 1. Funktionskapazität (FFBH) < 50% (n=11) ET 23% 2. FFBH 50% Haushaltseinkommen 3000 DM (n=38) ET = 67% 3. FFBH 50% Haushaltseinkommen 3000 DM Alter 55 Jahren (n=11) ET 63% 4. FFBH 50% bis 70% Haushaltseinkommen 3000 DM Alter 55 Jahren (n=16) ET 80% 5. FFBH 70% Haushaltseinkommen 3000 DM Alter 55 Jahren Gehzeit 60 Minuten (n=14) ET 92% 6. FFBH 70% Haushaltseinkommen 3000 DM Alter 55 Jahren Gehzeit 60 Minuten (n=51) ET 100% Erhebliche Auswirkungen der cP auf die Erwerbstätigkeit sind bereits in den ersten 2-3 Krankheitsjahren in mehreren Bereichen zu verzeichnen. Nur bei wenigen Patienten fanden berufliche Anpassungsprozesse an die cP statt. Die bedeutendsten prognostischen Indikatoren für die frühe EU sind soziodemographische Parameter und körperliche Behinderung. Interventionsmöglichkeiten liegen in der Ausschöpfung berufsfördernder und medizinischer Rehabilitationsmaßnahmen mit Fokussierung auf einer Verbesserung der Funktionskapazität. Das diesem Beitrag zugrundeliegende Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministers für Bildung Wissenschaft Forschung und Technologie (BMBF) unter dem Förderkennzeichen 01EF9415 gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Zusammenfassung liegt bei den Autoren. ___MH


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