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May 2024

Psychische Störungen werden sehr unterschiedlich somatisiert Ausländer leiden anders

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 44 S. 16-17. 1998;

Abstract: 6. Weltkongreß für Psychosoziale Rehabilitation CCH Hamburg Wenn Ihr türkischer Patient über Schmerzen klagt leidet er möglicherweise an einer Depression. Psychische Leiden werden je nach Nationalität sehr unterschiedlich somatisiert. Aber nicht nur für die Diagnose einer psychiatrischen Erkrankung lohnt der Blick über den kulturellen Zaun. "Fremde" therapeutische Ansätze lassen sich auch in Deutschland umsetzen. Ausländische Mitbürger haben in Deutschland oft massive soziale und ökonomische Nöte sind "entwurzelt" und fügen sich häufig nur mit viel Mühe in die hiesige Situation ein. Grund genug um vermehrt psychische Probleme zu bekommen mit denen Ärzte konfrontiert werden. Die Art wie andere Kulturen mit Empfindungen wie Angst oder Kummer umgehen läßt uns jedoch häufig nicht erkennen daß sich z.B. eine Depression dahinter verbirgt. Hexen und Kälte. Heike Dech Universität Gießen hat eine Untersuchung an kenianischen Frauen vorgenommen denen nachgesagt wird erheblich zu somatisieren und psychiatrische Symptome nur überaus zögerlich zu zeigen: "Wir wollten darüber mehr wissen". Rund 350 Frauen sind befragt worden zu ihren individuellen Streß-Situationen. Es kamen eher unspezifische Ergebnisse wie "Anpassungsschwierigkeiten" nicht weiter zu klassifizierende Symptome oder "Angst" dabei heraus. 33 der Frauen klagten vermehrt über Depression Schlaf Störungen Streß und Ängste. - Die Selbsteinschätzung der Betroffenen hat in einem Land wie Kenia wo gerade Frauen unter einem Mangel an Bildung und Ausbildung leiden und immer noch diskriminiert werden ihre Grenzen: Tiere gehen verloren man fühlt sich verhext der Ehemann macht Schwierigkeiten; die eigene Unfruchtbarkeit sei schuld an allem Kummer oder vielleicht auch unsauberes Trinkwasser. Wie auch immer die Beweggründe sein mögen für eine individuelle Entwicklung hin zur Depression - einige Schlußfolgerungen sind deutlich erklärte Heike Dech: "Die Depression scheint in Kenia genauso häufig zu sein wie bei uns und: Somatisierung wird oft nicht als psychiatrisches Problem erkannt." Vor allem deshalb werde die Erkrankung nicht adäquat behandelt; nötig sind daher Methoden die exakt auf die jeweilige Kultur abheben. Interessant - am Rande sei es vermerkt: 20% der Befragten gaben an unter Kälte zu leiden; wie auch etwa in China ist Kältegefühl in Kenia Symptom einer depressive Entwicklung. ... ___MH


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