Mehrfachgelenkersatz an unteren Extremitäten von Polyarthritikern

Journal/Book: Z Rheumatol 1998; 57 Suppl. 1: 66 (P 87). 1998;

Abstract: Rheumazentrum Bad Abbach Problemstellung: Vor allem chronische Polyarthritiden führen über einen erosiv-destruktiven Prozeß u. a. zu erheblichen Destruktionen von Gelenken der unteren Extremität die eine Immobilisierung des Patienten zur Folge haben. Material und Methode: Von 1/77 bis 12/97 wurden an unserer Klinik bei 254 Patienten 3 bzw. 4 Endoprothesen an den unteren Extremitäten implantiert. Es wurden 851 Implantate eingesetzt davon 423 Knie- und 428 Hüftprothesen. In 81 9 % waren Patienten mit chronischer Polyarthritis betroffen; bei 3 Prothesen 67 6 % und bei 4 Prothesen 90 2 %. Die Nachuntersuchung (von 1/77 bis 12/95 von 221 Patienten) erfolgte nach durchschnittlich 5 6 (0 3 bis 25 6) Jahren. Die Feed back-Rate betrug 88 6 % (196 Patienten von 221 mit 657 Implantaten = 88 2 %). Ergebnisse: Das Durchschnittsalter bei der Erstimplantation betrug 55 6 Jahre das durchschnittliche Intervall zwischen 1. und letzter Implantation 6 1 Jahre. Deutlich überwog der Anzahl der Frauen (190 = 86 0 %; 31 Männer = 14 0 %). Bei 133 Patienten erfolgte der Kniegelenksersatz beidseitig bei 64 einseitig. Bei 4 Patienten wurden 2 Knieprothesen während einer Sitzung implantiert. Bedingt durch die besondere ligamentäre und ossäre Situation des Polyarthritikers wurden 224 GSB-Prothesen (60 4 %) implantiert des weiteren 75 Unicompartimentprothesen (20 2 %) und 30 Doppelschlitten-Prothesen (Gleitflächenersatz: 8 1 %). Spezifische Komplikationen der Knieendoprothese waren 34 aseptische Lockerungen (9 1 %) 21 tiefe Infektion (5 6 %) und vier prothesennahe Frakturen (0 9 %). Die besondere Problematik sowie die individuelle operative Sekundärversorgung wird dargestellt. Außerdem werden die objektiven Parameter Gehleistung und Bewegungsausmaß bewertet. Schlußfolgerung: Durch den Mehrfachgelenkersatz gelang es bei dem größten Teil der Patienten die Gehleistung zu verbessern bzw. die Gehfähigkeit wiederherzustellen und damit die Mobilität und Unabhängigkeit in gewissem Maße zu erhalten. Aufgrund der besonderen spezifischen Problematik der Polyarthritiker und des Mehrfachprothesenersatzes sind Komplikationen nicht immer vermeidbar. le

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