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May 2024

Sozialarbeit in der psychosomatischen Rehabilitation - Anmerkungen zu spezifischen Qualitäten der Sozialarbeit und deren Auswirkungen im Rahmen von Qualitätssicherung/Evaluation

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 196-197 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12 März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Eifelklinik Manderscheid Kontext Durch Rehabilitation soll eine möglichst weitgehende und selbständige Teilnahme am normalen Leben in Familie Beruf und Gesellschaft erreicht werden. Dies erfordert eine wirksam aufeinander abgestimmte Interdisziplinarität und Vernetzung innerhalb der Rehabilitation. Im Rahmen der psychosomatischen Rehabilitation erhält die Sozialarbeit besondere Bedeutung da bei den Rehabilitanden zumeist erhebliche Störungen im Bereich der sozialen Partizipation eingetreten sind. Dies korrespondiert mit der geplanten Revision der ICIDH (Internationale Klassifikation der Schädigungen Fähigkeitsstörungen und Beeinträchtigungen). Anstelle des Begriffes Beeinträchtigungen (Handicaps) wird der Begriff der "sozialen Partizipation" treten der als Interaktion zwischen Schädigungen und Fähigkeitsstörungen des Individuums einerseits und gesellschaftlichen Faktoren andererseits eingeführt wird. Ausgangssituation Nach wie vor vergeht zu viel Zeit - je nach Studie fünf bis sieben Jahre - vom Auftreten der Symptomatik bis zum Beginn einer adäquaten psychosomatischen Behandlung. Innerhalb dieser Zeit chronifiziert sich nicht nur die Symptomatik sondern psychosoziale Alterationsprozesse "pfropfen" sich auf das Krankheitsgeschehen und interagieren mit diesem - mit progredientem Verlauf. Diese Prozesse sind lebensgeschichtlich eingebunden. Die Psychosomatik-Rehabilitanden sind aufgrund ihrer entwicklungspsychologischen Prägungen und Strukturen erheblich "störanfällig". Haben sich Beziehungs- und Arbeitsstörungen etc. entwickelt so besteht die Gefahr - bei weiterer Chronifizierung bzw. progredientem Verlauf - daß in deren Folge "Losigkeiten" entstehen: Beziehungs- und Arbeitslosigkeit Erleben von Autonomie- Macht- Wertlosigkeit letztlich Teilnahms- Leb- und Sinnlosigkeit. Je fortgeschrittener der Prozeß desto - leidvoller für den Patienten und sein Umfeld - schwieriger die "Kehrtwende in der Sackgasse" - höher die Kosten für Behandlung Rehabilitation Lohnersatzleistungen - Sozialhilfe... - unwahrscheinlicher ist ein Erfolg der Rehabilitation - medizinisch beruflich und sozial Aufgaben der Sozialarbeit in der Rehabilitation Den oben beschriebenen Prozessen kann Sozialarbeit nicht monodimensional durch weitere Technokratisierung begegnen sondern nur durch verstärkten Einbezug "klassischer" d.h. psycho-sozial fundierter berufsspezifischer Standards. Die Sozialarbeit ist die Berufsgruppe die den Menschen in seiner biopsychosozialen Gesamtheit verstehen kann und entsprechende perspektivische Wege und Möglichkeiten kennt sowie über das dazu nötige Handlungswissen verfügt. Gegen die Störungen und "Losigkeiten" setzt Sozialarbeit Fähigkeiten: Empathie Konkruenz ganzheitliches Verstehen Beziehungsfähigkeit reflektierte Betroffenheit soziale Interaktion und interaktionelle Kompetenz. Reha-Zielerreichung ist - besonders in der Psychosomatik - nur möglich wenn der Pat. in die Lage versetzt wird an seiner ihn belastenden Lebenssituation etwas zu verändern i.S. von mehr Partizipation Eigenverantwortlichkeit und Lebenssinn. ... ___MH


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