Prävalenz von Borna-Virus-Antikörpern bei Patienten mit Fibromyalgie-Syndrom

Journal/Book: Z Rheumatol 1998; 57 Suppl. 1: 58 (P 52). 1998;

Abstract: Klinik II und Poliklinik für Innere Medizin der Universität zu Köln Einleitung: Die Borna'sche Krankheit trat erstmals in Süddeutschland vor 200 Jahren auf und erhielt ihren Namen von einer Epidemie bei Pferden in der sächsischen Stadt Borna. Beim Borna-Virus handelt es sich um ein verhülltes nicht-segmentiertes einsträngiges RNA-Virus mit einem Genom von 9 kb. Obwohl die Borna'sche Krankheit nur bei Pferden und Schafen als eigene Entität beschrieben ist können nach experimenteller Infektion anderer Versuchstiere pathologische Verhaltensveränderungen beobachtet werden. Angesichts des Nachweises eines Borna-Virus-spezifischen Antikörpers beim Menschen stellt sich die Frage nach der pathogenetischen Relevanz dieses Befundes beim Menschen. Patienten/Methoden: Bei 141 Patienten aus dem Raum Köln mit Fibromyalgie-Syndrom nach den Kriterien des American College of Rheumatology von 1990 wurde mittels Immunofluoreszenz-Bindungs-Assay der Titer des Borna-Virus-Antikörpers bestimmt. Ergebnisse: Bei 11 der untersuchten 141 Patienten (112 Frauen 29 Männer Alter 47+/-12 Jahre) fanden sich positive Borna-Virus-Antikörpertiter. Diskussion: Bei den hier untersuchten Patienten mit Fibromyalgie-Syndrom fand sich eine Borna-Virus Seroprävalenz von 8.5 %. Die Seroprävalenz liegt bei gesunden Kontrollprobanden im süddeutschen Endemiegebiet bei 3 - 3.5 % bei psychiatrischen Patienten zwischen 4 und 7 %. Die hier beobachtete hohe Seroprävalenz unterstützt vorhergehende Untersuchungen aus Japan wo eine Seroprävalenz von mehr als 30 % bei Patienten mit chronischem Müdigkeits-Syndrom ein dem Fibromyalgie-Syndrom verwandtes Krankheitsbild beschrieben wurde. Angesichts dieser Befunde erscheint ein Zusammenhang zwischen Fibromyalgie-Syndrom und Borna-Virus-Infektion möglich. le

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