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May 2024

Sexuell übertragbare Erkrankungen bei HIV-Infektion

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 49 S. 81-85. 1998;

Abstract: Dr. med. M. Hartmann Universitätsklinikum -Hautklinik; Heidelberg. Sexuell übertragbare Krankheiten (STD) sind überzufällig häufig bei HIV-Infizierten. Dies trifft in besonderem Maße für Afrika zu. Vor allem die mit Ulzerationen verlaufenden STD (Syphilis Ulcus molle und Herpes genitaanalis) tragen unter anderem durch die fehlende Hautbarriere zur (meist heterosexuellen) Übertragung von HIV bei. Auf der anderen Seite beeinflußt auch die HIV-Infektion durch das Fortschreiten der Immundefizienz den Verlauf der STD speziell der Syphilis. Trotz Zunahme in einzelnen Gebieten nehmen die klassischen STD (Syphilis und Gonorrhoe) in Deutschland ob (o. Abb. 1 und 2). Im Gegensatz dazu hat sich beispielsweise in Gebieten der ehemaligen Sowjetrepubliken die Zahl der gemeldeten Syphilisfälle zwischen 1995 und Ende 1997 von 250000 auf 450000 fast verdoppelt. Syphilis Die Syphilis (Lues) tritt gehäuft bei HIV-Seropositivität auf (o. Abb. 3). Bei HIV-positiven Patienten fiel in einer retrospektiven deutschen Untersuchung an klinischen Manifestationen die Syphilis maligna mit 7 25% und die Neurosyphilis mit 19 7% auf. Die bis zum Auftreten der HIV-Infektion selten gesehene Syphilis maligna wurde bisher bei HIV-Infektion unter dem Bild eines pustulonekrotischen Syphilids einer Rupia syphilitica (austernschalenartige Krustenbildung) oder eines Ecthyma syphiliticum (o. Abb. 4) gesehen. Gleichzeitig bestehen Allgemeinsymptome wie erhöhte Temperatur oder Abgeschlagenheit. Die Syphilis maligna spricht meist gut auf eine Penicillintherapie an. Die in der Oslo-Studie beobachteten Neurosyphilis-Inzidenzen scheinen bei HIV-Infektion deutlich erhöht zu sein. Bei 850 HIV-infizierten Patienten mit Lues latens seropositiva ohne bisherige Therapie der Syphilis zeigten 5 Patienten (9%) einen reaktiven VDRL-Test im Liquor. 5 von 40 Patienten mit einem auffälligen Liquorbefund hatten einen erhöhten TPHA-Index. Der Verlauf von der Primärinfektion zur Neurosyphilis kann nur wenige Monate betragen. Die Diagnose Neurosyphilis wird durch die hohe Quote an Liquorabnormalitäten bei HIV-Infektion erschwert. Zusätzlich ist die neuroradiologische Untersuchung bei Neurosyphilis und HIV-Infektion in 31% unauffällig. Auch der VDRL-Test im Liquor kann bei Neurosyphilis in der initialen Untersuchung negativ sein. Neben asymptomatischer Neurosyphilis syphilitischer Meningitis Hirnnervenausfällen oder Polyradikulitiden wurden an neurologischen Besonderheiten zerebrale Gummen beobachtet. Betroffen sein können auch der Nervus opticus und das Innenohr. Bei okulären oder cochleovestibulären Defekten sollte immer an eine syphilitische Genese gedacht und eine Neurosyphilis ausgeschlossen werden. Eine probatorische Penicillintherapie ist zu erwägen. ... ___MH


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