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May 2024

Möglichkeiten und Grenzen der computerunterstützten Klassifikation von Therapiezielen am Beispiel der gastroenterologischen Rehabilitation

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 433-434 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Hochrhein-Institut für Rehabilitationsforschung Bad Säckingen Die Entwicklung von individuellen Therapiezielen wird als ein wesentliches Qualitätsmerkmal in der Durchführung der Rehabilitation beschrieben (Vogel et al. 1994). In der Erhebung von individuellen Therapiezielen und des entsprechenden Zielerreichungsgrads sehen insbesondere die Rentenversicherungsträger einen hohen Nutzen für die Klinikvergleiche. Im Rahmen des Qualitätssicherungsprogramms wurden in den letzten beiden Jahren bei einer 3%-Stichprobe aller durchgeführten Reha-Maßnahmen von den Reha-Kliniken u.a. auch Angaben zu den individuellen Therapiezielen - insgesamt mehr als 30.000 - geliefert. Aufgrund der sehr irrhomogenen Therapieziele ist eine aggregierte Auswertung für die Qualitätssicherung wenig hilfreich (s. a. Gülich 1996). Somit müssen Kategorien ähnlicher Zielinhalte gebildet werden. Der anfallende Datenumfang läßt eine manuelle Auswertung nur stichprobenhaft zu. Ein weiteres Problem stellt die mangelhafte Reliabilität der manuellen Klassifizierung dar die mit steigendem Datenumfang sinkt. Aus diesem Grund haben wir eine computergestützte Inhaltsanalyse (s.a. Mohler 1992) verwandt. Eine selbsterstellte Programmroutine (ObjektPAL) erlaubt es die Texte der Therapieziele auf ihre Semantik hin zu analysieren und interaktiv einen Klassifizierungsalgorithmus zu entwickeln. (näheres siehe Gülich et al. 1997) Vorgestellt werden die Ergebnisse für die Indikationsgruppe "Gastroenterologie". Aus 677 Therapiezieldefinitionen von insgesamt 221 Patienten wurden 20 Kategorien gebildet mit denen sich mehr als 85% aller Therapiezieldefinitionen abbilden lassen. Die 20 Kategorien sind (in der Reihenfolge ihrer Gewichtung): Symptombehandlung Beschwerdelinderung Leistungsfähigkeit Konditionierung Gewichtsnormalisierung Einstellung v. Risikofaktoren Krankheitsbesserung Schulung/Training körperliche Stabilisierung diagnostische Abklärung Coping psychische Stabilisierung Tumornachsorge Ernährungsumstellung Verhaltensänderung Anerkennen der Psychogenese Schmerzreduktion Normalisierung von Laborwerten Normalisierung des Stuhlgangs Suchtmittelkarenz. Mit 10 Kategorien lassen sich fast 70% mit 20 Kategorien über 85% der Therapiezieldefinitionen abbilden. In den beiden größten Indikationsgruppen - Bewegungsorgane und Kardiologie - lassen sich mit 20 Kategorien fast 95% aller Therapiezieldefinitionen abbilden. Ein Problem stellt derzeit die operationale Qualität der Therapiezieldefinitionen dar; so werden z.B. Methoden wie "Schulung" und nicht eigentliche Ziele definiert. Die auf der Basis der computerunterstützten Inhaltsanalyse definierten Kategorien sind eine wichtige Informationsquelle für die - gemeinsam mit Experten - zu erstellende Liste potentiell relevanter Therapieziele in der Rehabilitation. Die Vorteile der computerunterstützten Inhaltsanalyse bestehen in der großen Reliabilität der Klassifikation des drastisch reduzierten Zeitaufwandes gegenüber der manuellen Methode bei steigender Datenmenge und der Möglichkeit zur automatisierten Klassifikation neuer Datensätze von Zieldefinitionen wie sie z.B. im Qualitätsmonitoring anfallen mittels des vorher erstellten und validierten Algorithmus. Die automatisierte Klassifikation stößt insbesondere dann an ihre Grenzen wenn sich die Inhalte der Zielformulierungen ändern. Hier wird ein neues Klassifizierungsschema und damit auch eine neue Erstellung und Validierung des Klassifizierungsalgorithmus notwendig. ___MH


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