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May 2024

Schulterbeschwerden bei Gehstützenbenutzung

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 316-317 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Klinik Bavaria Freyung Orthopädie II Patienten die nach Operationen an der unteren Extremität längere Zeit auf Gehstützen angewiesen sind entwickeln neben Schulter-Nacken-Verspannungen häufig auch muskuläre Dysbalancen im Bereich der Schultergelenke die zum Humeruskopfhochstand und mitunter zu schmerzhafter Bewegungseinschränkung der Schultern führen können. Ursache können zum einen Vorschädigungen der Schultergelenke zum anderen aber auch in der Höhe falsch eingestellte Gehstützen sein. In der Therapie wird diese Begleiterkrankung allenfalls bei deutlicher Manifestation berücksichtigt; vorbeugende Maßnahmen kommen jedoch nur selten zur Anwendung. Ziel dieser Studie war es die Häufigkeit von Schultergelenksbeschwerden bei einer Anzahl von 36 zufällig ausgewählten AHB-Patienten nach Endoprothesenimplantation an Knie oder Hüfte bzw. nach Kreuzbandoperationen zu ermitteln und festzustellen inwieweit sie durch gezielte Krankengymnastik verbunden mit von den Patienten selbständig durchzuführenden Übungen vermindert oder beseitigt werden können. Daneben sollten aber auch Kriterien gefunden werden die manifesten Beschwerden vorausgehen und eine Prophylaxe sinnvoll erscheinen lassen. Hierzu wurden die Patienten am Tag nach der Ankunft klinisch und sonographisch im Bereich der Schultergelenke untersucht wobei insbesondere auf seit der Stützenbenutzung aufgetretene Bewegungseinschränkungen und sonographisch auf Impingementphänomene und Humeruskopfhochstand geachtet wurde. Weiterhin wurde die Höhe der mitgebrachten Gehstützen überprüft und ggf. korrigiert. Bei Patienten mit pathologischen Befunden wurde krankengymnastisch und durch selbständig durchzuführende Übungen eine Zentralisierung des Oberarmkopfes angestrebt. Die Befunde werden einige Tage vor Abreise wiederum klinisch und sonographisch überprüft. Die 36 ausgewählten Patienten waren durchschnittlich 26 5 Tage vor Beginn der Anschlußheilbehandlung operiert worden. 11 Patienten gaben bei Aufnahme Schultergelenksbeschwerden an; davon hatten 6 auch eine Beweglichkeitseinschränkung und 3 einen pathologischen sonographischen Befund. Bei 4 dieser Patienten kam es zu einem Beschwerderückgang im Verlauf des Heilverfahrens. 10 Patienten hatten eine Einschränkung der Schultergelenksbeweglichkeit; 6 davon hatten auch Schmerzen 3 zeigten einen sonographischen Befund. Bei 4 dieser Patienten nahm das Bewegungsausmaß zu. 15 Patienten hatten sonographisch einen Humeruskopfhochstand oder ein laterales Impingement; bei 3 dieser Patienten war die Beweglichkeit eingeschränkt und 3 weitere hatten Beschwerden. Bei 6 Patienten war die sonographische Pathologie rückläufig. Bei 8 Patienten waren die Unterarmgehstützen falsch eingestellt. 4 dieser Patienten hatten auch einen sonographischen Befund. Es zeigte sich daß Schulterbeschwerden im ersten postoperativen Monat trotz durchgehender Stützenbenutzung eher selten sind. Eine eindeutige Korrelation zwischen Schmerzen Beweglichkeitseinschränkung und sonographischem Befund konnte nicht gefunden werden. Die Einstellung der Höhe der Stützen scheint zumindest für das Auftreten eines Humeruskopfhochstands eine Rolle zu spielen. Eine sonographische Vorhersehbarkeit von Schultergelenksbeschwerden erscheint insgesamt schwierig. Dennoch sollte in jedem Fall eine prophylaktische Übungsbehandlung zur Zentralisierung des Humeruskopfes durchgeführt werden. solange die Benutzung von Unterarmgehstützen notwendig ist. ___MH


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