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May 2024

Wenn das letzte Schaf gezählt ist (Teil 1) Insomnien - nur die Ruhe bewahren

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 33/34 S. 16-19. 1998;

Abstract: Jeden Abend nehmen etwa eine Million Deutsche ein Hypnotikum ein in dem (meist vergeblichen) Bestreben sich besseren Schlaf zu verschaffen. Ob und wie Patienten mit Schlafstörungen letztlich geholfen werden kann war ein wichtiges Thema auf dem Internisrenkongreß. In Teil 1 dieses Reports schildert H.S. Füeßl die häufigsten Ursachen von Schlafbeschwerden und erläutert diagnostische Vorgehensweisen insbesondere die Anamneseerhebung des Hausarztes. Welche Behandlung bei Schlafstörungen Sinn macht ist Thema in der nächsten MMW. Traditionell wird unter Schlafstörungen vor allem die Insomnie d.h. die Ein- und Durchschlafstörung verstanden. Weitere Störungen sind die Hypersomnie d.h. das Unvermögen sich wachzuhalten. Schließlich sind parasomnische Erscheinungen bekannt d.h. motorische und/oder autonome Äußerungen aus dem Schlaf heraus die aber nicht unmittelbar mit dem Schlafmuster interagieren müssen. Hier stellt sich die Differentialdiagnose gegenüber nächtlichen Anfallsleiden in der Neurologie. Insomnie und Hypersomnie sind Symptome und es wäre falsch einfach diese Symptome behandeln zu wollen. Vielmehr ist es Aufgabe der Schlafmedizin für diese Symptomatik ein wissenschaftlich begründetes Konzept herauszufinden damit fundierte Diagnosen gestellt und adäquate Behandlungsmaßnahmen eingeleitet werden können. Diagnostisches Vorgehen bei Schlafstörungen. Viele Patienten haben davon gehört die meisten Ärzte betrachten das Verfahren als das Nonplusultra der modernen Schlafmedizin: die Polysomnographie. Dabei sollte man auch - und gerade bei der Diagnostik von Schlafstörungen - zunächst auf die guten alten Prinzipien einer sorgfältigen Anamnese bauen. Keinesfalls jeder Patient der über Schlafstörungen klagt muß mittels Polysomnographie untersucht werden. Vielmehr lassen sich bereits anhand einer gründlichen Anamnese einfache Faktoren herausfinden die mit einer Schlafstörung in Zusammenhang stehen könnten. Eine subtile Analyse der Lebensgewohnheiten soziodemographische Daten Medikamenten- Sucht- und Genußmitteleinnahme sowie Ernährungsgewohnheiten müssen systematisch evaluiert werden. Sodann sollte in einem Schlaftagebuch der Tages- und Wochenrhythmus sowie die Aktivitäten dokumentiert und neben dem Zeitpunkt des Zubettgehens auch die gesamten Schlafumstände ("Schlafhygiene") erfaßt werden. Als nächstes werden Symptome und Verhalten im Nachtschlaf erfaßt wobei die Angaben des Schlafpartners von größter Wichtigkeit sind. Die Beurteilung der Qualität des Nachtschlafes ist in der Regel nur fremdanamnestisch möglich. Allein mittels dieser anamnestischen Erhebungen gelingt es mindestens 50% der vom Patienten berichteten Schlafstörungen diagnostisch einzuengen. Wegen der zahlreichen möglichen Ursachen und der hohen Komplexität des Schlafgeschehens ist die Kunst der Anamnese bei der Erfassung von Schlafstörungen noch wesentlich subtiler zu betreiben als bei allgemeinen internistischen Erkrankungen. ... ___MH


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