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May 2024

Aufbau eines klinikübergreifenden Qualitätsmanagementsystems in der stationären Rehabilitation

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 82-83 Interdisziplinarität und Vernetzung Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12 März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Hurrle Klinik GmbH Durbach Im Bereich der Qualitätssicherung der stationären Rehabilitation haben sich neben den Rentenversicherungsträgern und den einzelnen Kliniken auch Klinikträger und Klinikgruppen engagiert. Diese regionalen bzw. auf eine überschaubare Anzahl von Kliniken bezogenen Qualitätssicherungsbemühungen stellen eine Ergänzung der breit angelegten nationalen Programme und der lokal begrenzten Initiativen dar. Unter Umständen gelingt es auf dieser Ebene besser Praxisnähe Akzeptanz und zeitnahe Rückmeldungen mit den Vorteilen einer klinikübergreifenden und auf Klinikvergleichen beruhenden Qualitätssicherung zu verbinden. Qualitätssicherungsmaßnahmen auf regionaler bzw. Träger-Ebene sind in der Regel dadurch gekennzeichnet daß eine zentrale Institution Strukturen und Dienstleistungen bereitstellt im Rahmen derer unter Mitwirkung der beteiligten Kliniken eine Vereinheitlichung von qualitätsbezogenen Datenerhebungsprozessen Bewertungsmaßstäben Vergleichsprozeduren und Handlungsregeln angestrebt wird. Basierend auf verschiedenen Einzelaktivitäten zur Qualitätssicherung wurde in der Hurrle Klinikgruppe zu der u.a. 26 Rehabilitationskliniken gehören 1995 mit dem Aufbau eines klinikübergreifenden einheitlichen Systems der Qualitätssicherung begonnen. Das Grundmuster des Programms ist das einer problemorientierten Qualitätsverbesserung so wie sie sich niederschlägt im Zyklus: 1. Problemerkennung 2. Problemanalyse 3. Erarbeitung von Problemlösekonzepten 4. Umsetzung der Konzepte 5. Evaluation der Umsetzung. Ähnliche Modelle die auf den frühen Arbeiten von Deming und dessen Konzept des PDCA-Zyklus (plan-do-check-act) aufbauen haben im deutschsprachigen Raum u.a. Selbmann (1994) und Kordy (1992) diskutiert. Qualitätssicherung wird in dem hier vorgestellten Qualitätssicherungssystem als ein systematischer Problemlöseprozeß verstanden; die Klinik wird als eine problemlösende lernende Organisation aufgefaßt. Prinzipien an denen sich der Aufbau des Systems orientiert sind folgende: 1. Qualitätssicherung ist eine Aufgabe die alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Klinik betrifft. 2. Qualitätssicherung geht von einem multidimensionalen Qualitätsbegriff aus. 3. Qualitätssicherung beinhaltet Qualitätsprävention. 4. Qualitätssicherung beinhaltet "Kunden"orientierung in Form einer Systemoptimierung. 5. Qualitätssicherung beinhaltet Prozeßorientierung. Fünf wichtige Elemente des Qualitätssicherungssystems sind: 1. ein dreigliedriges Dokumentationssystem mit einer klinikgruppeneinheitlichen Basisdokumentation fachspezifischen Dokumentationssystemen und ergänzenden klinikspezifischen Dokumentationsteilen 2. einheitlich gestaltete und durchgeführte Patientenbefragungen die regelmäßig und in kurzen Zeitabständen zentral ausgewertet werden 3. regelmäßig in größeren Zeitabständen durchgeführte Mitarbeiterbefragungen 4. lokal und zentral initiierte teilweise multizentrische Evaluationsstudien 5. Personalentwicklungsmaßnahmen: Einrichtung von Qualitätszirkeln und kontinuierliche Fortbildung/Supervision der Qualitätszirkel-Moderatoren und anderer mit Qualitätssicherungsaktivitäten befaßter Personen und Multiplikatoren; Trainings zur Vermittlung von Führungskompetenzen im Rahmen der Aufgabenstellungen der Qualitätssicherung. Als Resümee unserer bisherigen Erfahrungen läßt sich folgendes festhalten: - Eine umfassende Qualitätssicherung erfordert Maßnahmen der Organisationsentwicklung (wie z.B. Einführung neuer organisatorischer Strukturen und Regelungen Personalentwicklung Mitarbeiterpartizipation). Fortschritte im Bereich der Qualitätsmessung müssen noch stärker als bisher üblich durch die Entwicklung von Organisationsstrukturen unterstützt werden die das Feedback von Meßvorgängen aufgreifen und eine adäquate Nutzung ermöglichen. - Klinikübergreifende Qualitätssicherung erfordert eine weitgehende Vereinheitlichung der Datenerhebungsinstrumente der Dokumentationsverfahren und der Bewertungsmaßstäbe. Dies ist ein aufwendiger Prozeß der unter Beteiligung der betroffenen Kliniken erfolgen muß der aber auch - wenn er erfolgreich durchgeführt wird - zur "Kommunikationskultur" beitragen kann. - Ein effizientes ökonomisches und auf Akzeptanz beruhendes klinikübergreifendes Qualitätssicherungssystem erfordert - jenseits der künstlichen Dichotomie von "externer Kontrolle" und "rein interner Qualitätssicherung" - ein adäquates Gleichgewicht von zentralen Dienstleistungen und Rückmeldungen einerseits sowie lokalen Aktivitäten und Verantwortlichkeiten andererseits. ___MH


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