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May 2024

Infrarotthermographische Diagnostik chronischer Schmerzen am Bewegungssystem

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 343-344 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Rheumaklinik Bad Liebenwerda In der orthopädischen und rheumatologischen Rehabilitation kommt es bei Patienten mit chronischen Schmerzen am Bewegungsapparat insbesondere weichteilrheumatischen immer wieder zu diagnostischen und differentialdiagnostischen Problemen weil die z. Z. üblichen bildgebenden Verfahren wie Sonographie Computertomographie und Magnetresonanztomographie nur anatomische Strukturen abbilden. Die bildgebende Diagnostik sogenannter weichteilrheumatischer Beschwerden ist schwierig und z. T. unmöglich. Die IRT schließt seit einiger Zeit diese diagnostische Lücke da somatisch bedingte Schmerzen am Bewegungssystem seien es z. B. arthrogene Schmerzen (durch akute Entzündung) muskuläre Schmerzen (durch Fehlstellung -belastung) psychogene/neurogene Schmerzen (durch Änderung der Schmerzverarbeitung) oder nozireaktiv bedingte Schmerzen (durch den somatomotorischen Blockierungseffekt) immer eine thermische Korrelation an der Körperoberfläche haben sofern neurovaskuläre Verschaltungen oder Verbindungen vorliegen. Die Thermographie besitzt dabei eine hohe diagnostische Spezifität (Sicherheit Gesunde richtig auszuschließen) bei etwas geringerer diagnostischer Empfindlichkeit (= Sicherheit Kranke richtig zu erfassen). Die Validität der Thermographie wurde durch viele klinische Studien bewiesen. Die wesentliche Bereicherung liegt in der Zuordnung der thermischen Auffälligkeiten und Abweichungen von der Symmetrie unter Berücksichtigung der klinischen Symptomatik zu funktionellen neuralen oder vaskulären Affektionen sowie Entzündungen gegebenenfalls unter Einsatz thermischer oder mechanischer Provokation. Um eine abschließende Diagnose oder diagnostische Fragestellung zu erlangen muß nach Auswertung aller quantitativen Parameter des Wärmebildes eine Zuordnung zum klinischen Befund erfolgen. Nur so bietet die thermographische Darstellung des Bewegungsapparates dem Untersucher ein objektives Diagnoseverfahren bei folgenden Anwendungsmöglichkeiten: 1. Chronische Polyarthritis: Entzündungen der Gelenke lassen sich gut registrieren. Es findet sich ein typisches Wärmebild über dem Gelenk. Hier eignet sich die IRT auch zur Therapiekontrolle. 2. Spondylitis ankylosans und andere Spondarthritiden: Bei einer ISG-Arthritis sind entsprechend erhöhte Temperaturen über dem ISG und Abweichungen vom normalen schmetterlingsförmigen Muster zu finden. Entzündung der Wirbelsäule sind wegen vaskulärer Verbindung zum Körperinneren nicht nachweisbar. 3. Bursitis/Tendinitis: Die IRT erlaubt die Lokalisierung und Beurteilung der Schwere des Entzündungsprozesses. 4. Arthrose: Veränderungen des Temperaturmusters und der absoluten Temperatur über einem Gelenk weisen auf eine aktivierte Arthrose hin und ergänzen den radiologischen oder sonographischen Befund um die klinisch oft verborgene Dimension einer beginnenden Entzündung. 5. Nervenkompressionssyndrom: Finden sich in der Peripherie hypotherme Zonen die einem Dermatom entsprechen (mono- oder polysegmental scharf oder unscharf begrenzt) liegt der Verdacht auf eine unmittelbare mechanische Irritation des peripheren Nerven oder der Nervenwurzel vor (z. B. bei Carpaltunnelsyndrom oder Diskusprolaps). Entsprechend läßt sich der Therapieerfolg z. B. nach Medianusneurolyse gut darstellen. 6. Vasospastische Zustände/Raynaud-Phänomen: Eine periphere Vasospastik zeigt sich in einem steilen Temperaturgradienten von proximal nach distal und einem fehlenden Wiedererwärmungsverhalten nach Kaltwasserprovokation. 7. Algodystrophien: Die Veränderung der gemessenen Hauttemperatur dient der Frühdiagnostik 8. Fibromyalgie (generalisierte Weichteilerkrankung): Davon ausgehend daß die Fibromyalgie zentralnervöser Genese ist kann es bei diesem Krankheitsbild eigentlich keine Abweichung vom normalen seitengleichen symmetrischen Muster der Oberflächentemperatur geben. Dennoch werden bei der Fibromyalgie immer wieder asymmetrische Rückenthermogramme die eigentlich typisch bei Wirbelblockierungen sind sowie sogenannte hot spots beschrieben. die wiederholt mit myofaszialen Maximalpunkten in Beziehung gebracht werden. Der besondere Wert der Thermographie bei der Fibromyalgie liegt vor allem in der Differentialdiagnostik durch Ausschluß anderer Störungen am Bewegungssystem die ähnliche Schmerzen verursachen. Zusammenfassend läßt sich feststellen daß die IRT eine unverzichtbare komplimentäre Untersuchungsmethode bei Schmerzsyndromen am Bewegungssystem ist. ___MH


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