Standardisiertes Ausdauertraining bei Postpolin-Syndrom - Deutsche Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation 103. Kongreß 30.9.-4.10.1998 Hannover

Journal/Book: Phys Rehab Kur Med 8 (1998) 144. 1998;

Abstract: Jahrzehnte nach dem Auftreten einer Poliomyelitis anterior acuta ist das eigenständige Krankheitsbild des Postpolin-Syndroms durch erneut zunehmende Muskelschwäche Schmerzen am Bewegungsapparat Atmungsstörungen sowie andauernde Tagesmüdigkeit charakterisiert. Die notwendige kardiorespiratorische Konditionierung der Patienten ist mit einer leistungsabhängigen Fahrradergometrie oder Laufbandtraining üblich. Ziel unserer Untersuchungen ist die Erarbeitung eines standardisierten Trainingsprogramms mittels Laufband. Nach Festlegung der tolerierbaren Laufgeschwindigkeit entsprechend des Erschöpfungsgrades nach Borg wird die zuvor berechnete Zielherzfrequenz innerhalb der vorgegebenen Zeit von 5 min über die Anstiegssteilheit der Lauffläche erreicht. Bei Nichtmehrerreichen der Zielherzfrequenz infolge der Belastungsadaptation wird die Anstiegssteilheit jeweils um 5 % erhöht. An einem Fallbeispiel einer Patientin mit Postpolin-Syndrom wird demonstriert wie sich im Verlauf von 6 Wochen bei drei Behandlungen/Woche je 4mal 5 min sowohl der Erschöpfungsgrad als auch Herzfrequenz und Blutdruck an die Laufbelastung adaptierten. Zur Realisierung eines "mäßigen" Erschöpfungsgrades nach Borg sowie der notwendigen Zielherzfrequenz erfolgten eine Steigerung der Laufgeschwindigkeit von 1 5 auf 3 km/h und eine Zunahme des Anstiegs von 12 auf 15 5. Die anfängliche Hypertonie von 180/110 Torr sank auf 150/90 Torr während sich die Vitalkapazität von 3500 auf 4500 cm3 erhöhte. Die gemessenen kardiopulmonalen Parameter dokumentieren eine Zunahme der Leistungsfähigkeit der Patientin mit Hilfe eines definierten Ausdauertrainings. PD Dr. med. Christine Uhlemann Institut für Physiotherapie FSU Jena hl

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