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May 2024

Die neurologischen Komplikationen der HIV-1-Infektion

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 49 S. 44/674-48/678. 1998;

Abstract: Priv.-Doz. Dr. med. G. Arendt Neurologische Klinik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Das Humane lmmundefizienz-Virus (HIV-1) kann - als neurotropes Virus - das zentrale und periphere Nervensystem befallen und multiple neurologische Erkrankungen (Neuritiden Polyradikulitiden Meningoenzephalitiden Myelitiden und die HIV-1-assoziierte Enzepholopathie) hervorrufen. Neben direkt durch das HIV-1 provozierten Krankheitsbildern gibt es auch die sogenannten opportunistischen Infektionen mit auf dem Boden der Immundefizienz hinzutretenden Bakterien- Viren- (Zytomegalie-Virus-Enzephalitis Herpes simplex und Herpes zoster) Protozoen- (Toxoplosma-gondii-Abszesse) und Pilzinfektionen (Cryptococcus-neoformans-Meningoenzephalitis) die seit Einführung der Proteasehemmer in die antiretrovirale Therapie zahlenmäßig an Bedeutung verloren haben. Statt dessen ist der Neurologe heute zunehmend infolge der Therapienebenwirkungen gefordert. Eine Systematik neurologischer Erkrankungen im Rahmen der HIV-1-Infektion publizierten Snider et al. [17] erstmals 1983. Ende 1983 wurde der heute Humanes Immundefizienz-Virus (HIV-1) genannte Erreger von L. Montagnier und Mitarbeitern [3] als lymphozyto- und neurotrop charakterisiert. 1986 erfolgte dann unter anderen durch J. McArthur [13] als Neurologe und B. Navia [15] als Pathologe eine weitere Aufschlüsselung und Einteilung der HIV-1-assoziierten nervalen Erkrankungen. Man unterscheidet direkt durch das Virus hervorgerufene Erkrankungen des peripheren und zentralen Nervensystems und sekundär durch sogenannte opportunistische Bakterien Viren Protozoen und Pilze hervorgerufene Erkrankungen. Zunächst sollen die unmittelbar HI-Virus-assoziierten Krankheitsbilder vorgestellt werden. Peripher-nervöse Manifestationen Mononeuritis multiplex. Eine Mononeuritis multiplex ist eine Nervenentzündung die schwerpunktmäßig auftritt d. h. sich meist nur an einem Nerven manifestiert z. B. dem N. facialis oder N. peronaeus. Die Fazialis-Neuritis zeigt eine periphere Parese mit Ausfall von Mund- und Augenast (o. Abb. 1 a) im Gegensatz zur zentralen Parese bei der nur der Mundast ausfällt (o. Abb. 1 b). Der N.-peronaeus-Ausfall provoziert den sogenannten Fallfuß. Differentialdiagnostisch müssen auch beim HIV-1-positiven Patienten im Falle der Fazialis-Parese Borrelieninfektionen serologisch und liquordiagnostisch ein Felsenbeinprozeß und ein Zoster oticus ausgeschlossen werden. Zum Ausschluß einer substantiellen (axonalen) Nervenläsion sollte eine Überweisung zum Neurologen zu Spezialuntersuchungen (Elektroneurographie Elektromyographie) erfolgen. Therapeutisch sollte die Fazialis-Parese nach Ausschluß einer Borrelieninfektion mit Steroiden (z. B. Fortecorting 24 mg i. v./Tag über 5 Tage) angegangen werden die Peronaeus-Parese rein krankengymnastisch. ... ___MH


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