Untersuchungen zum oxidativen Gleichgewicht im therapeutischen Fasten bei stoffwechselgesunden Patienten - 102. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation vom 2.10. bis 4.10.1997 Leipzig

Journal/Book: Phys. Rehab. Kur Med. 7 (1997) 4 S.213. 1997;

Abstract: U. Jüttner E. Conradi T. Grune M. Jakstadt H. D. Steglich1 U. Jüttner Klinik und Poliklinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation Universitätsklinikum Charité Berlin 1Klinik für Physiotherapie/Naturheilverfahren Klinikum Buch Berlin Anliegen: Das therapeutische Fasten ist eine seit langem bewährte Behandlungsmöglichkeit zur Stoffwechselregulierung und Gewichtsreduktion. Bisher wurde aufgrund zahlreicher Stoffwechseluntersuchungen davon ausgegangen daß bei kritischer Indikationsstellung Nebenwirkungen für den menschlichen Organismus kaum zu befürchten sind. Dennoch schien es angesichts des gesteigerten Abbaus von Fettsäuren im Fasten notwendig die Möglichkeit einer Verschiebung des Gleichgewichts zwischen prooxidativen und antioxidativen Mechanismen zu prüfen. Das Ziel der vorliegenden Studie war die Wirksamkeit bestimmter antioxidativer Mechanismen zu ermitteln. Speziell dem Verhalten der Serumkonzentration der antioxidativ wirksamen Vitamine C und E kommt eine wesentliche Bedeutung zu. Zur Bewertung einer eventuellen Steigerung der Lipidperoxidation wurde das aldehydische LPO-Produkt Malondialdehyd untersucht. Methodik: Bei 23 Probanden wurden während einer 21 tägigen Fastenbehandlung nach einem festgelegten Prüfplan am 1. 2. 4. 7. und 16. Tag außer den genannten Verbindungen Cholesterol Glutathionsäure und Vergleichsparameter untersucht. Ergebnisse: Es konnte nachgewiesen werden daß die Konzentration der Vitamine E und C konstant bleibt so daß von einer uneingeschränkten antioxidativen Aktivität ausgegangen werden kann. Dagegen zeigte sich ein kontinuierlicher signifikanter Abfall des Malondialdehyds und des Cholesterols. Diskussion: Die erwartete Aktivierung der Lipidperoxidationsprozesse wurde damit widerlegt. Es ist von einer Reduzierung der Lipidperoxidation durch das Minderangebot von Cholesterol und Triglyzeriden auszugehen. Die im Stoffwechsel gebildeten Radikale treffen somit auf weniger Substrat zur Initiierung einer entsprechenden Kettenreaktion. Die Resultate der Studie widerlegen kritische Stellungnahmen hinsichtlich der Unbedenklichkeit des Fastens.

Keyword(s): oxidatives Gleichgewicht therapeutisches Fasten stoffwechselgesunde Patienten

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