2. Wirksamkeit der kurörtlichen Rehabilitation in einzelnen Indikationsbereichen - Rehabilitation der muskuloskelettalen Krankheiten - 102. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation vom 2.10. bis 4.10.1997 Leipzig

Journal/Book: Phys. Rehab. Kur Med. 7 (1997) 4 S.152. 1997;

Abstract: Dr. med. W. H. Jäckel Rheumaklinik und Hochrhein-Institut Bad Säckingen Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Abstract Das System der medizinischen Rehabilitation in der Bundesrepublik durchläuft zur Zeit eine Phase erheblicher Turbulenzen. Durch einschneidende Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen und durch eine massive Verunsicherung von Versicherten der Renten- und Krankenversicherung ist die Zahl der durchgeführten Rehabilitationsmaßnahmen um etwa 50% gesunken. Leerstehende Betten in den über 1000 Reha-Kliniken entlassene oder kurzarbeitende Mitarbeiter und Klinikschließungen sind die unmittelbaren Auswirkungen dieser Entwicklungen. Die Kliniken in der Indikation "Orthopädie/Rheumatologie" sind davon in besonderem Maße betroffen da in ihnen die zahlenmäßig mit Abstand wichtigste Indikationsgruppe behandelt wird. Eine effektive Rehabilitation mit dem Auftrag der Wiedereingliederung in das Erwerbsleben bzw. der Verbesserung der gefährdeten Erwerbsfähigkeit erscheint bei diesen Patienten besonders dringlich da die muskuloskelettalen Krankheiten die häufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeitszeiten und für Frühberentungen sind. In dem Vortrag sollen zunächst die somatischen und psychosozialen Beeinträchtigungen von Patienten mit muskuloskelettalen Krankheiten dargelegt werden. Auf der Basis dieser Daten sollen die Indikationsstellung die Therapieziele und die Konzepte der Rehabilitation bei muskuloskelettalen Krankheiten aufgezeigt werden. Darüber hinaus werden Ergebnisse aus Untersuchungen zur Prüfung der Prozeß- und Ergebnisqualität stationärer Rehabilitationsmaßnahmen vorgestellt. Zur Prozeßqualität wird zunächst die Konzeption eines Begutachtungssystems von Kliniken (Peer-Review) beschrieben. Dieses Verfahren erlaubt die Identifikation von Schwachstellen/Problembereichen in der derzeitigen Rehabilitationspraxis (als wichtige Voraussetzung für eine Weiterentwicklung von Diagnostik und Intervention). In einer Pilotstudie wurde dieses Verfahren bei 20 Rehabilitationskliniken eingesetzt. Dabei zeigten sich erhebliche Unterschiede in der Prozeßqualität zwischen den verschiedenen Einrichtungen. Noch in diesem Jahr soll mit dem Peer-Review- Verfahren die Prozeßqualität in 100 Rehabilitationskliniken untersucht werden. Zur Ergebnisqualität sollen abschließend Daten aus mehreren Untersuchungen zur Wirksamkeit von Reha-Maßnahmen (aus Sicht der Patienten und der Therapeuten) bei muskuloskelettalen Krankheiten dargestellt werden.

Keyword(s): Rehabilitation muskuloskelettale Krankheiten

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