Ortsspezifika sind evaluierte Therapeutika - Eine Bestandsaufnahme 86 Jahre nach deren Normierung

Journal/Book: Heilbad & Kurort 49 (1997) 9/10 S.264-266. 1997;

Abstract: Privatdozent Dr. med. Bernd Hartmann Dr. med. Margarete Hartmann und Bernadette Drews Bad Krozingen Nur einer Therapieform, die einer zureichenden klinischen Prüfung unterzogen worden ist, und die diese bestanden hat, kann zuerkannt werden, daß sie eine rationale und reale Therapie im engerem Sinne sei, d. h., daß sie in vollem Umfang den Anforderungen entspricht, die die menschliche Vernunft und die Ethik in Situationen stellen müssen, in denen es um Gesundheit und Leben geht. (Martini P. et al 1968; sehr häufiges Zitat u. a. Kewitz H. 1997) Ortsspezifika d. h. "natürliche Heilmittel des Bodens des Meeres und des Klimas die sich wissenschaftlich überprüft zur kurmäßigen also konzentrierten Therapie (Heilung Linderung und Vorbeugung) bewährt" haben sind Basis und Kern der Kurortmedizin: Auf sie kann nur dann verzichtet werden wenn sich Heilbad und Heilklima selbst in Frage stellen. Dies gilt auch für die moderne umfassende (bio-psycho-soziale und chronotherapeutische) ambulante stationäre und poliklinische Kur. Richtig eingesetzt und dosiert - gezielte Stimulation und Erholung/Schonung analog zum Training - werden nachhaltige Effekte ohne negative Nebenwirkungen erzielt. Dies gilt für die Ortsspezifika Thermal-Wasser Sole Kohlensäure Radon Schwefel Peloide Meeresklima/Thalassotherapie Mittelgebirgs- und Hochgebirgsklima/Orotherapie aber auch für die Akratothermen Jod und die Trinkkur. Die Evidenz dieser Therapie ist besser darzustellen vor allem auch im Hinblick auf eine Öffentlichkeit die echten und unechten Naturheilverfahren gegenüber zu aufgeschlossen ist; andererseits sind aber auch die methodischen Defizite zu definieren ("state of the art") und abzuarbeiten: Standard sollte die Qualität der Evaluation der Pharmakotherapie sein die sich evolutionär weiterentwickelt. Wenn dieses Ziel erreicht wird kann die Medizinische Kur sinnvoller und notwendiger Bestandteil unseres Gesundheitssystems bleiben. Nur die Wissenschaft kann diese Argumente liefern. . . .

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