Verschiedenartige Gewebszustände als Ursachen unterschiedlicher Schmerzarten

Journal/Book: Phys. Rehab. Kur Med. 7 (1997) 5 S.231-238. 1997;

Abstract: Angela Budniok Rehaklinik Bellikon (Leiter: Prof. Dr. med. E. Senn) Bellikon Schweiz *Vortrag gehalten an der 16. SUVA-Ärztetagung vom 20./21. November 1996 in Luzern Zusammenfassung: Anhand bisher existierender Kenntnisse aus der Literatur und eigener praktischer Erfahrungen werden als charakteristische voneinander abgrenzbare Schmerzbilder des Bewegungsapparates bzw. Zustände von Weichteilgewebe der Überlastungszustand der Irritationszustand der neurogensudeckoide Schmerz und die Hyperpathie bzw. Kausalgie beschrieben. Diesen unterscheidbaren Schmerzarten können verschiedenartige histomorphologisch erkennbare als auch funktionell erfaßbare Gewebszustände zugeordnet werden. Die aptophysiologischen Entstehungsmechanismen sowie die ultrastrukturellen Veränderungen des Sehnen- Bänder- und Muskelgewebes im Rahmen von Überlastungsreaktionen werden genannt. Die neuen Erkenntnisse in der Schmerzphysiologie beispielsweise über die Sensibilisierung von Nozizeptoren und Synapsenebenen die neurogene Entzündung die Weckung schlafender Rezeptoren die Erhöhung der Zahl rezeptiver Felder und die zentrale Sensibilisierung tragen in besonderem Maße zum besseren Verständnis des charakteristischen Schmerzes beim Irritationszustand bei. Als Ursachen für die Mitbeteiligung des Sympathikus bei der sympathischen Reflexdystrophie werden derzeit eine allmähliche mehr oder weniger segmentale Mitaktivierung sympathischer Seitenhornneurone durch afferente Erregungen eine durch Adrenalin und Noradrenalin vermittelte Erregung von Nozizeptoren und eine Ephapsenbildung zwischen efferenten sympathischen Nervenfasern und afferenten Schmerzfasern diskutiert. Über die Pathogenese der Hyperpathie nach der Beschreibung von Foerster (1927) von starken langanhaltenden Muskelspasmen und einem ausgeprägten Schwitzen begleitet ist bisher noch wenig bekannt.

Keyword(s): Überlastungszustand - Irritationszustand - Reflexdystrophie - Hyperpathie

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