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May 2024

Prädiktoren des Rehabilitations- und Berentungsgeschehens Ergebnisse einer Längsschnittstudie

Journal/Book: Deutsche Rentenversicherung 1-2/96 S. 84-108. 1996;

Abstract: Zusammenfassung Prädiktoren der Frühberentung und Rehabilitation können für ein Screening genutzt werden mit dem Ziel rehabilitationsbedürftige Versicherte rechtzeitig zu erkennen Rehabilitationsmaßnahmen zuzuführen und den Grundsatz "Reha vor Rente" besser als bisher zu verwirklichen. Die Ermittlung derartiger Prädiktoren setzt Längsschnittdaten voraus die durch erneute Erhebungen (T0 = 1975/76; T1 = 1992/93) in zwei Bevölkerungsstichproben erzeugt wurden. Aus den Erhebungen zu T0 lagen Befunde/Laborwerte ärztliche Diagnosen sowie Eigenangaben zu Morbidität Medikamenteneinnahme Gesundheitsverhalten familiären und beruflichen Belastungen und sozialen Indikatoren vor (n = 3.968). Die Erhebungen zu T1 (n = 2.463) bestanden in (a) einer schriftlichen Befragung die neben den Sachverhalten zu TO den zwischenzeitlichen Berentungs- und Rehabilitationsstatus erfaßte (b) Anfragen bei den Rentenversicherungsträgern zum Berentungs- und Rehabilitationsstatus für rentenversicherte Probanden sofern sie ihr Einverständnis gegeben hatten (n = 1.794) um die Validität der Eigenangaben zu prüfen und (c) in einer mündlichen Zusatzbefragung von Frührentnern und Kontrollen (n = 183/198) zur Krankheits- und Berufsanamnese belastenden Lebensereignissen und Einstellungen zur Rehabilitation. Die wichtigsten Ergebnisse lassen sich dahingehend zusammenfassen: (1) Die Eigenangaben zum Berentungsstatus stimmten zu 96 Prozent zum Rehabilitationsstatus zu 89 Prozent mit den Angaben in den Versicherungskonten überein. (2) Die Kohortenauswertung ermittelte über multivariate und bivariate Verfahren durch Gegenüberstellung von Fällen und Kontrollen die auf der Basis der Angaben in den Versicherungskonten definiert worden waren als signifikante T0-Variablen der Frühberentung Rehabilitation und Frühberentung oder Rehabilitation: Infarkt- und Hypertrophiezeichen im EKG verringerte maximale Strömungsgeschwindigkeit und Sekundenkapazität bei der Lungenfunktionsprüfung erhöhten systolischen Blutdruck erhöhte CPK- LDH- Gamma-GT Bilirubin- und Kreatininwerte die Diagnosen Angina pectoris Herzinfarkt Diabetes mellitus Lungenerkrankungen und Blutfetterhöhung pect-anginöse Beschwerden Dyspnoe Muskel-/Gelenkschmerzen und sonstige Beschwerden die Einnahme von Beruhigungs- Schmerz- Abführ- Magen- und Schlafmitteln Rauchen Streß Monotonie Unzufriedenheit fehlende zeitliche Belastung Umweltbelastung und sitzende Körperhaltung im Beruf Schichtarbeit niedriges Einkommen und fehlende berufliche Ausbildung. (3) Ein "Index der Rehabilitationsbedürftigkeit" der mittels der signifikanten T0Variablen konstruiert und auf Frührentner/Rehabilitanden und Kontrollen angewandt wurde hatte eine Sensitivität von 57 Prozent und eine Spezifität von 76 Prozent.(4) Als mögliche Gründe für Fehlklassifizierungen des Index die an einer Teilstichprobe der Frührentner und Kontrollen der mündlichen Zusatzbefragung untersucht wurden ergaben sich neben dem langen Vorhersagezeitraum - bis zu 17 Jahren - nur Unfälle im Zeitraum T0 bis T1. Insgesamt konnte gezeigt werden daß ein Screeninginstrument für die Entdeckung rehabilitationsbedürftiger Versicherter auf empirischer Basis entwickelt werden kann und die ermittelten Prädiktoren plausibel sind. Es wird vorgeschlagen den Index durch Prädiktoren die ein vorausgehendes Projekt ermittelte zu ergänzen und die Kosten-Effektivität des Screenings in einem Modellversuch zu untersuchen. ___MH


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