Die deutschen Heilbäder und Kurorte sind auf einem guten Weg

Journal/Book: Heilbad & Kurort 47 (1995) 11 S.306-308. 1995;

Abstract: Ansprache des Hessischen Finanzministers Karl Starzacher am 9. Oktober 1995 in Bad Wildungen Mit großer Freude nehme ich die Gelegenheit wahr die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 91. Deutschen Bädertages hier in Bad Wildungen im Namen der hessischen Landesregierung zu begrüßen. Daß die so wichtige Veranstaltung hier in Hessen stattfindet belegt eindrucksvoll die große Bedeutung die die hessischen Bäder im Deutschen Bäderverband einnehmen. Von den 335 Heilbädern und Kurorten in den 16 Bundesländern finden sich allein 33 in Hessen darunter sechs Staatsbäder. Ich freue mich daß nach 1974 1982 und 1990 wieder einmal ein Deutscher Bädertag ins traditionsreiche "Bäderland Hessen" gelegt wurde. Heilbäder und Kurorte haben eine große wirtschafts- und fremdenverkehrspolitische Bedeutung. Vor allem in den strukturschwachen Räumen - und dort finden sich in aller Regel diese Kurorte - sichert das Kurwesen mehr als 300 000 Arbeitsplätze. Die Wertschöpfung die in diesem Bereich erwirtschaftet wird beträgt jährlich rund 20 Milliarden Mark. Dabei hat sich die Verknüpfung von Kur und Tourismus als wichtiges Instrument regionaler Entwicklung erwiesen und bewährt. Mit 112 Millionen Übernachtungen jährlich verzeichnen die Heilbäder und Kurorte der alten Bundesländer etwa 40% aller Fremdenübernachtungen. Als Finanzminister eines traditionellen Bäderlandes habe ich deshalb beide Seiten der "kurpolitischen Medaille" im Blick: die regionalpolitische bei der es gilt möglichst gleichwertige Lebensverhältnisse in allen Teilen des Landes zu schaffen und die gesundheitspolitische. Und damit bin ich mitten im Thema. Das Gesundheits-Reformgesetz in der Ära Blüm hat die Zukunft der Heilbäder und Kurorte in der Bundesrepublik in Frage gestellt. Es war ein Tiefschlag von dem sie sich bis heute nicht erholt haben. Es war andererseits aber auch ein heilsamer Schock der im Deutschen Bäderverband die längst überfällige Qualitätsdiskussion in Gang brachte. . . .

Zurück | Weiter