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May 2024

Orale Toleranz in der Therapie experimenteller immunologischer Krankheitsmodelle

Journal/Book: Rheumatologie 54 (1995) H.3 S.145-154. 1995;

Abstract: Infection and Immunity Research Group King's College London Zusammenfassung Entzündliche Autoimmunerkrankungen einschließlich verschiedener Arthritiden der Menschen führen zu einer hohen Morbidität und Mortalität. Obwohl die Kontrolle der immunologischen Aspekte bei der Therapie dieser Erkrankungen einen zentralen Platz einnimmt haben die eingesetzten Arzneimittel - im immunologischen Sinne - in der Regel nur unspezifische Effekte. Auch wenn diese Medikamente über immunologisch spezifische Wirkkomponenten verfügen würden so ist der klinische Nutzen nicht durch die evtl. limitierte Wirkung sondern auch durch die zum Teil schwerwiegenden Nebenwirkungen eingeschränkt. Eine immunologische Spezifizität besitzen nur Antikörper T-Zell-Rezeptoren MHC-Moleküle und natürlich Antigene. Basierend auf Ergebnissen experimenteller Induktion einer systemisch spezifischen immunologischen Toleranz durch orale Antigengabe - der sogenannten "Oralen Toleranz" - untersuchten mehrere Arbeitsgruppen die Wirkungen einer "Autoantigen"-Aufnahme durch die Mucosa des Gastrointestinal- bzw. Respirationstraktes bei experimentellen Autoimmunerkrankungen. Die Ergebnisse bisheriger Untersuchungen an 3 Formen von experimentellen Arthritiden (Kollagen-II-induzierte Arthritis Adjuvans-Arthritis und Pristan-induzierte Arthritis) zeigen daß eine spezifische Prävention bzw. Besserung der Erkrankung möglich ist. Die parallel laufenden Untersuchungen an experimenteller Enzephalitis und Uveitis als neurologische Erkrankungsmodelle und bei Diabetes an NOD Mäusen erbrachten gleiche Ergebnisse. In dieser Übersichtsarbeit werden die Ergebnisse und Gemeinsamkeiten dieser experimentellen Studien diskutiert. Das einheitliche Ergebnis ist daß die Immunantwort der T-Zellen reduziert (Hyporeaktivität) wird und daß der wahrscheinlichste Mechanismus eine aktive Suppression ist vermittelt über die Zytokine die durch selektiv aktivierte T-Zellen der CD4+oder CD8+ Phenotypen freigesetzt werden und die für Krankheitsläsionen verantwortlichen pathologischen T Zellen supprimieren. Noch sind viele Fragen betreffend optimaler Dosierung Applikationsweg Antigen Träger und -Freisetzung sowie Pharmakokinetik der Antigene offen die beantwortet werden müssen um die ersten vielversprechenden Ergebnisse der klinischen Prüfungen nutzbringend einzusetzen. Die vollständige Identität der Zelltypen die für die Toleranzinduktion mit größter Wahrscheinlichkeit in Form einer aktiven peripheren Suppression verantwortlich sind ist noch nicht gesichert. Unter Berücksichtigung der Komplexität der Krankheitsprozesse in verschiedenen untersuchten Situationen ist es wahrscheinlich daß nicht nur ein Mechanismus für alle in Frage kommen kann so daß entsprechend unterschiedliche maßgeschneiderte therapeutische Herangehensweisen notwendig sind.

Keyword(s): Orale Toleranz - Autoimmun-Erkrankung - Arthritis


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