Präsident Dr. med. Kirschner weist Forderungen des südbadischen Ärztekammerpräsidenten nach weiteren Kur- Beschränkungen zurück

Journal/Book: Heilbad & Kurort 44 (1992) 7-8 S.130-131. 1992;

Abstract: Mangelnden Mumm hat der Präsident der Bezirksärztekammer Südbaden Dr. med. Schieber Freiburg Gesundheitsminister Seehofer unter anderem vorgeworfen weil er bei den Sparplänen im Rahmen des beabsichtigten Gesundheits-Strukturgesetzes 1993 nicht den "routinemäßigen Urlaubskuren" einen Riegel vorschieben will. Der Kammerpräsident beklagt nach Zeitungsberichten daß angesichts der enormen Ärztedichte immer wieder Ärzte von ihren Patienten "erpreßt" würden eine ambulante Kur zu verschreiben. Der Vorsitzende der Vereinigung für Bäder- und Klimakunde Dr. med. Hartmann hat in einem Schreiben an Dr. Schieber scharf gegen derartige Forderungen Stellung bezogen. Der Präsident des Deutschen Bäderverbandes Dr. med. Kirschner schrieb an den Ärztekammerpräsidenten folgenden Brief: Sehr geehrter Herr Präsident Schieber mit Interesse habe ich in der Presse Ihre Kritik an den Sparplänen der Bundesregierung zur Kenntnis genommen. Auch wenn ich als Arzt für viele Punkte Ihrer Beanstandungen an der von Bundesgesundheitsminister Seehofer entwickelten Sparkonzeption Verständnis habe so muß ich allerdings doch fragen ob die aktuellen Herausforderungen einer sozialverträglichen Verteilung der Kosten der Krankenversicherung es rechtfertigen immer wieder mit pauschalen Verunglimpfungen das Kurwesen als das prädestinierte Potential zur Sanierung der Krankenkassenfinanzen an den Pranger zu stellen. Ihre wiedergegebenen Aussagen "der Minister habe nicht den Mumm die Kuren anzugehen" und "die routinemäßige Urlaubskur sollte es nicht mehr geben" mögen zwar publicityträchtig sein sie passen aber doch weitgehend nicht mehr in die Diskussion über die heutigen Realitäten sowohl der Kurmedizin als insbesondere auch der Finanzprobleme des Krankenversicherungswesens insgesamt. . . .

Zurück | Weiter