Risiken und Prophylaxe bei orthotoper Lebertransplantation und persistierender Infektion mit Hepatitisviren Typ B und Typ Delta

Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 86 (1992) 861-868. 1992;

Abstract: Prof. Dr. Uwe Hopf Abteilung für Innere Medizin und Poliklinik mit Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie Chirurgische Klinik und Institut für Pathologie des Universitätsklinikums Rudolf Virchow Freie Universität Berlin Zusammenfassung Von September 1988 bis April 1992 wurden in unserem Klinikum 264 orthotope Lebertransplantationen (OLT) durchgeführt. Die Einjahresüberlebensrate liegt bei 92 % für das Gesamtkollektiv und bei 90 % für die HBsAg-positiven Transplantatempfänger. 60 Patienten hatten vor OLT eine durch Hepatitisviren Typ B oder Delta induzierte dekompensierte Zirrhose. Die Reinfektion des Transplantates mit persistierenden Hepatitisviren ist eine potentielle Komplikation. Bei Hepatitis B-Virus-(HBV-)infizierten Patienten mit präoperativ geringer HBV-Replikation kann durch eine Langzeitapplikation von anti-HBs-Hyperimmunglobulin (Hlg) eine klinisch relevante HBV-Infektion des Transplantates verhindert werden. Patienten mit präoperativ hoher HBV-Replikation reinfizieren meist das Transplantat trotz Immunprophylaxe mit anti-HBsAg-Hlg. Hepatitis Delta-Virus-(HDV )superinfizierte Patienten zeigen regelmäßig eine HDV-Reinfektion des Transplantates mit Entwicklung einer chronischen Hepatitis. Eine Behandlung mit Interferon alpha hat keinen erkennbaren Einfluß auf die HBV-Reinfektion vermindert aber die HDV-Replikation. Unter Berücksichtigung der genannten Aspekte für die Indikationsstellung zur OLT und zur Immunprophylaxe dürfte die Mehrzahl der HBsAg-positiven Transplantatempfänger von der OLT profitieren. wt

Keyword(s): Orthotope Lebertransplantation Infektion mit Hepatitisviren Typ B und Typ Delta Behandlung

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