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May 2024

Vormundschaft - Pflegschaft - Betreuung; - aus ärztlicher Sicht -

Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 86 (1992) 820-823. 1992;

Abstract: Dr. med. Jens Bruder Leiter des ärztlichen Dienstes Amt für Heime Behörde für Arbeit Gesundheit und Soziales der Hansestadt Hamburg Hamburg Im folgenden Referat werde ich mich auf fünf Gesichtspunkte des Themas beschränken wobei Sie in mir bitte immer den alterspsychiatrisch engagierten Arzt sehen sollten. 1. Einleitende Bemerkungen Ich beginne mit einigen Bemerkungen zur Gesamtsituation alter Menschen die alle eine Auswirkung auf die Inanspruchnahme bzw. Beteiligung von Ärzten bei den Fragen haben mit denen sich unsere Tagung befaßt. Auf den demographischen Wandel hat Herr Kanowski bereits hingewiesen. Wir haben gegenwärtig 670000 senil Demente in Deutschland. Diese Zahl wird bis zum Jahre 2000 also wegen des demographischen Wandels schätzungsweise um 25 % steigen. Dabei muß man bedenken daß in den letzten 20 Jahren die Prognosen der Bevölkerungsstatistiker im Hinblick auf den Rückgang der Sterblichkeit immer zu niedrig angesetzt waren sodaß am Ende die Vermehrung der sehr alten Menschen stets stärker ausfiel als vorher gesehen. Wir werden einen - voraussichtlich - weiterhin stetigen Zuwachs der materiellen Vermögen in Deutschland haben und zwar bei abnehmender lebenslanger Verbindlichkeit der Ehe und bei weiterhin geringer Zahl von Kindern und damit auch nahen Verwandten die testamentarisch bedacht werden könnten. Beide Faktoren bedingen daß auch entfernte Verwandte oder nichtverwandte Erben bzw. Nichterben frei von enger emotionaler Bindungen an den Erblasser nachdrücklich die Frage stellen ob der Verstorbene bei der Abfassung seines Testamentes also in einem wahrscheinlich immer höheren Alter geistig nicht funktionsfähig war. Auch dies wird zu einem enormen Ansteigen des Bedarfs an gutachterlicher Beurteilung führen. Dem steht eine immer noch beklagenswert spärliche allgemeine gerontopsychiatrische Ausbildungskapazität an den Universitäten gegenüber und den Mangel an sich daraus ergebender gerontopsychiatrischer gutachterlicher Schulung im einzelnen wage ich kaum zu erwähnen. Eine große in der Regel wohl erschwerende Bedeutung für die Gutachtertätigkeit hat auch der sich stetig vollziehende normative Wandel in unserer Gesellschaft in Richtung auf immer mehr Individualisierung und Subjektivierung; man könnte von einer Aufspreizung der Normen sprechen. Ständig muß neu gefragt werden wo die Grenzen der Verschrobenheit liegen wo hygienische Gefährdung beginnt wo der Rückzug in die Innenwelt eines Menschen ... wt


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