Die neue Kur- aus Sicht der Kurorte

Journal/Book: Heilbad & Kurort 43 (1991) 6 S.130-132. 1991;

Abstract: Franz Gnan 1. Bürgermeister der Gemeinde Bad Füssing stellv. Vorsitzender des Bayerischen Heilbäderverbandes Nach den hervorragenden Ausführungen meines Vorredners Herrn Riehemann fällt es mir außerordentlich schwer die richtigen Worte zu finden. Ich empfinde es geradezu als Zumutung für Sie wenn ein Mann der für seine Gemeinde mit ca. 7000 Einwohnern und 14.000 Fremdenbetten verantwortlich ist und damit mit allen Problemen eines Bürgermeisters behaftet ist (z. B. Dorfplatz Kanalisation Straßenbau und Kurbetrieb) etwas über die neue Kur aus der Sicht der Kurorte sagen soll. Mir ist es so ergangen wie Herrn Dr. Buchhender daß mir bei der Vorbereitung zu diesem Referat viele Gedanken gekommen sind auf die ich wahrscheinlich nicht gekommen wäre wenn ich dieses Referat nicht hätte halten dürfen. 1. Geschichte der Kur Wenn man etwas über die neue Kur sagen will muß man erst wissen ob es überhaupt eine alte Kur gibt oder gegeben hat. Um einen Einstieg in dieses Thema zu finden muß man so glaube ich ein wenig ausholen und in der Geschichte nachlesen. Vergleicht man die Heilbäder und Kurorte und deren balneotherapeutische Möglichkeiten mit denen der Antike so stößt man auf erstaunliche Ähnlichkeiten. Die berühmten Bäder in Griechenland zu der Zeit als Rom den Mittelmeerraum beherrschte waren Epidaurus Kos und Pergamon. Hier gab es erstmals ambulante Badekuren kombiniert mit Sanatoriumsaufenthalten. Hippokrates von Kos der Begründer der wissenschaftlichen Medizin sammelte seine Erfahrungen durch Beobachtungen am Krankenbett und entwickelte Behandlungsprinzipien die absolut neuzeitlich klingen: a) Bewegungstherapie b) Krankengymnastik c) Diätetik d) Entfernung eitriger Herde zur Beseitigung von Rheumaschüben usw. Das Kurbad Asklepion wurde 900 Jahre lang (von 336 v. Chr. bis 554 n. Chr.) genutzt. Die Badeärzte lösten die Priester ab. Neben Heilschlaf wurde vor allem das Wasser als Therapeutikum genutzt. . . .

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