Die Kur-Musik

Journal/Book: Heilbad & Kurort 43 (1991) 1 S.7-8. 1991;

Abstract: - ihre therapeutische Bedeutung und ein geschichtlicher Rückblick Kurdirektor K.-H. Christmann Bad Soden-Salmünster Die Kosten für Unterhaltung und somit die Aufwendungen für Kur-Musik werden im Zeichen restriktiver Kur-Entwicklung meist kritisch betrachtet. Regelmäßig werden die Aufwendungen für freiwillige Ausgaben gekürzt aber meist auch dort wo Einschränkungen mit sichtbarem Nachteil in Kauf genommen werden. Wieweit die Kosten für Kur-Musik überhaupt reduzierbar sind muß unter sehr engen Maßstäben und unter Berücksichtigung aller Umstände betrachtet werden. In der Kurort-Medizin läßt sich nachweisen daß durch Erfahrung auf diesem Gebiete und durch neuere wissenschaftliche Studien der therapeutische Wert der Kur-Musik keinem Zweifel unterliegt und damit die Kur-Musik als Bestandteil des Kurort-Angebotes von wesentlicher Bedeutung ist. In der Kur-Musik steht den Heilbädern und Kurorten ein ausgezeichnetes "Instrument" zur Verfügung um zur Gesundung der Geist-Seele-Körper-Einheit beizutragen. Ist Kur-Musik heute überhaupt noch zeitgemäß oder unbedingt erforderlich? Diese Frage ist nicht so ohne weiteres zu beantworten. Die Selbstverständlichkeit eines Kurorchesters oder eines Kur-Ensembles läßt uns meist die eigentlich so nahe liegende Erörterung verdrängen. In der heutigen Zeit heißt es offensichtlich Unterhaltung muß sein und wenn ein Kurorchester oder wenigstens ein Ensemble vorhanden ist sind die kulturellen Grundlagen schon vorhanden - aber so einfach wollen wir uns die Sache nicht machen! Meistens hilft uns ein Blick in die Geschichte ihren Ursprung und ihren heutigen Wert erst richtig verstehen zu können. In der Aachener Chronik von 1643 soll zu lesen sein: Man geht ins Bad Dreyerlei Ursachen halben entweder Gesundheit zu erlangen oder Gesundheit zu behalten oder sich zu erlustigen! Aus der Bädergeschichte ist weiter bekannt daß im Mittelalter - die alten Bilder zeigen es oft - Männer und Frauen gemeinsam in die Holz-Zuber stiegen und daß der Badespaß mit Musikhören verschönt wurde. . . .

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