Zukunftsperspektiven der westdeutschen Heilbäder und Kurorte

Journal/Book: Heilbad & Kurort 43 (1991) 4-5 S.68-70. 1991;

Abstract: Zunehmender internationaler Wettbewerbsdruck Professor Dr. Georg Bleile Fachhochschule Heilbronn Fachbereich Touristikbetriebswirtschaft In der 2. Hälfte der 70er Jahre hat sich langfristig betrachtet - auf dem Teilmarkt Kur- und Bäderreiseverkehr ein grundlegender Wandel vollzogen: Der nachfragebeherrschte Käufermarkt hat sich durchgesetzt. Die Wettbewerbsintensität hat zugenommen. Die sogenannte freie oder offene Badekur steckt als Folge des GRG 1989 in einer Krise deren Ausgang möglicherweise neue Marktrisiken in sich birgt. Die Öffnung der Grenzen nach Osten und Westen (EG-Binnenmarkt '92) wird die westdeutschen Heilbäder und Kurorte in den 90er Jahren einem wachsenden internationalen Wettbewerbsdruck aussetzen. Zur Sicherung ihrer Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit im nationalen und internationalen Wettbewerb müssen die westdeutschen Heilbäder und Kurorte neue Management-Konzepte und Marketing-Strategien entwickeln. 1. Gesundheits-Reformgesetz zeigt Wirkungen Das Gesundheits-Reformgesetz (GRG) das am 1. Januar 1989 in Kraft getreten ist bewirkte einen Rückgang der Leistungsausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung gegenüber dem Vorjahr um 3 3 v.H. auf 123 3 Mrd DM. Die Ausgaben für Kuren sind überdurchschnittlich stark um 25 7 v.H. gegenüber 1988 gesunken (siehe Schaubild). Die badeärztlichen Fallzahlen der Gesetzlichen Krankenversicherung nahmen im Jahr 1989 um 47 1 v.H. ab.1) Das GRG hat mit dem Rückgang der offenen Badekuren einen tiefgreifenden Einbruch für die Anbieter von Beherbungs- und Kurmittelleistungen gebracht (DBV-Jahresbericht 1989 S. 39). Im Bereich der Sozialkuren gingen die Übernachtungszahlen um 5 7 Mio (- 13 9 v.H.) zurück die Kurmittelabgaben verringerten sich um 5 85 Mio (- 12 9 v.H.). Grundsätzlich waren alle Sparten von dem Nachfrageeinbruch aufgrund der Auswirkungen des GRG betroffen. In Heilbädern und Kurorten in denen die klinifizierte Kur dominiert waren die Einbußen jedoch weniger gravierend als in Heilbädern und Kurorten die überwiegend offene Badekuren betreuen. . . .

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