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May 2024

Das Problem der Praxishypertonie

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 48/ 1990; S. 757/ 43; (132 Jg.). 1990;

Abstract: Priv.-Doz. Dr. med. G. Bönner Klinik II für Innere Medizin und Poliklinik der Universität Köln im Klinikum Merheim Der Blutdruck in unseren Gefäßen unterliegt zahlreichen nervalen humoralen und physikalischen Regelgrößen die sehr rasch auf alltägliche Situationen wie gesteigerte körperliche Aktivität erhöhte mentale Anforderungen oder psychische Belastungen wie Streß und Angst reagieren. Zu den psychischen Belastungen gehört für die meisten Patienten auch ein Arztbesuch sei es wegen der Befürchtung krank zu sein und Einschränkungen hinnehmen zu müssen oder wegen der Angst eventuelle Unterlassungen oder Fehler eingestehen zu müssen. So kommt es nicht selten vor daß die Blutdruckwerte in der ärztlichen Praxis zu hoch gemessen werden. Dieses Phänomen ist als sog. Weißkittel-Effekt wohlbekannt. Andere Bezeichnungen wie Situationshochdruck Gelegenheitshochdruck oder Sprechstundenhochdruck umschreiben letztlich alle das gleiche Phänomen. Grundlagen Mancia [2] untersuchte diese Blutdruckreaktion sehr ausführlich und fand in seinem großen Patientenkollektiv daß allein die Anwesenheit eines Arztes im Mittel zu einer um etwa 18 mmHg überhöhten Blutdruckmessung führte. Eine Gesetzmäßigkeit in dieser Blutdruckreaktion auf den Arzt fand er jedoch nicht da einige Patienten nur gering auf den Arztbesuch reagierten andere hingegen einen Blutdruckanstieg von über 40 mmHg aufwiesen. Tendenziell schienen die Schwankungen bei niedrigem Ausgangsblutdruck größer zu sein als bei einer manifesten Hypertonie. Bei Blutdruckmessungen durch eine Krankenschwester die der Patient im Gegensatz zum Arzt nicht als direkte Entscheidungsträgerin sieht fielen die Blutdruckanstiege durchweg niedriger aus und lagen im Mittel bei etwa 8 mmHg. Pickering [3] diskutiert daß eine Lösung des Problems "Situationshochdruck" nicht durch wiederholte Messungen während eines Arztbesuches erreicht werden kann sondern daß eine Minimierung der Blutdruckreaktion nur durch häufige Wiedervorstellungstermine in einem kurzen Zeitraum möglich ist. Als ein Beispiel führt er das nicht seltene Verschwinden einer ambulant festgestellten Blutdruckerhöhung unter stationären Bedingungen mit täglichen Blutdruckmessungen an. Middeke u. Mitarb. (s. S. 768/62 in diesem Heft) bestätigen diese These durch ihre Ergebnisse die zeigen daß selbst ein Mittelwert aus fünf Messungen die bei einem Ambulanzbesuch erhoben wurden kein zuverlässiges Urteil über die wahre Blutdruckhöhe des Patienten zuläßt. ... ab

Keyword(s): C14 - E1 (Praxis-)Hypertonie - Blutdruck(langzeit)messung


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