Anrufbeantworter in der Öffentlichkeitsarbeit von Heilbädern und Kurorten

Journal/Book: Heilbad u. Kurort 41 (1989) 10 S.334-335. 1989;

Abstract: Hermann S. Pagel Unternehmensberater für Absatzwirtschaft - Management Training Vechta Hier ist der automatische Anrufbeantworter der Kurverwaltung von Bad Träumerheim. Leider ist unser Büro zur Zeit nicht besetzt. - Unsere Geschäftszeiten sind von Montag bis Donnerstag von 8.00 bis 12.30 Uhr und von 14.00 bis 17.00 Uhr. Am Freitag haben wir durchgehend bis 15.00 Uhr geöffnet. Sie können uns auch anschließend eine Nachricht hinterlassen, wenn Sie den Satz nicht länger als acht Sekunden unterbrechen . . . Spätestens jetzt legt der Anrufer (schockiert) auf. Er ist zwar schon sechzig Jahre alt aber noch berufstätig. Aus Kosten- und aus Zeitgründen rief er am Samstag an. Und nun sucht er die Telefonnummer der nächsten Kurverwaltung. Er wird auch nach längerem Bemühen einen Anschluß bekommen der ihn mit praktiziertem Marketing eines Kurortes bedient und wo er seine Wünsche erfüllt bekommt. Das kann sogar ein Anrufbeantworter sein der ihn mit einem guten Text präzise und freundlich informiert und zufriedenstellt. Beide Situationen sind alltäglich. Nur etwa im Verhältnis 8:2. Erst jedes fünfte Bad hat sich professionell mit dem Know-how der heutigen Fernmeldetechnik beschäftigt und mit dem Gedanken der Verkaufsförderung sich dieser Technik bedient. Dabei sind psychologische Gesichtspunkte im Vordergrund; denn kein Anrufer spricht gern mit einem Automaten. Und kein Anrufer läßt sich mehr oder weniger in die Lage des Behördenbesuchers versetzen der uncharmant auf die Dienstzeiten aufmerksam gemacht wird. Schließlich ist er Kunde und die gewünschte Heilanzeige haben auch andere Bäder. Und letztendlich interessieren ihn weder die Tarifordnungen noch die Teilzeitprobleme der Kurverwaltungsmitarbeiter/innen. Er will sein Geld und das seiner Kasse in einen Kurort bringen und das genau möchte er jetzt und nicht nur zu festgelegten Arbeitszeiten. Außerdem haben die in ihrer Insertion kein Wort davon erwähnt daß man sie nur manchmal zu sprechen bekommt. . . .

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