Die Beeinflussung des Blutdrucks von Hypertonikern mit einem Natrium-Hydrogencarbonat-Chlorid-Wasser von hohem Natriumgehalt - Internationaler Kongreß für Physikalische Medizin Balneologie und Bioklimatologie und 94. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation Freiburg im Breisgau 12.-14. Oktober 1989

Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. KIim. 18 (1989) 306. 1989;

Abstract: L. R. Grote-Institut Abt. für Physiotherapie und Rehabilitation Bad Berleburg Eine Gruppe von in hausärztlicher Behandlung stehenden Patienten mit chronischer essentieller Hypertonie ohne schwerwiegende Begleiterkrankungen erhielt nach Vorbeobachtung eine vierwöchige Haustrinkkur mit täglich 700 bzw. 1400 ml des Heilwassers "Kaiser Friedrich Quelle" (entsprechend ca. 975 bzw. 1950 mg Na+). Medikation und gewohnte Lebensumstände wurden strikt beibehalten. Die Blutdruckkontrollen erfolgten in zuvor geübten Selbstmessungen eine Woche vor während und über 14 Tage nach der Trinkperiode jeweils morgens unter standardisierten Bedingungen. Nach den bisher ausgewerteten Daten von 20 Patienten (9 Frauen 11 Männer 53 6 ± 9 8 Jahre) gingen systolischer und diastolischer Blutdruck während der Haustrinkkur im Mittel Aufgrund quantitativer Untersuchungen zur Aufnahme von Badeinhaltsstoffen in den Organismus zu deren weiteren Verteilung Umverteilung und Ausscheidung wird der Haut des Patienten eine überwiegende Bedeutung für die biologische Antwort auf Balneotherapie zugesprochen. Vor allem wird die Bildung eines Hautdepots eingedrungener Stoffe während einer Bademaßnahme diskutiert. Dieses beeinflußt Hautrezeptoren und -funktionen und reguliert weitere Umverteilungen zu den inneren Organsystemen. signifikant zurück. Die Senkungen setzten sich auch im Nachbeobachtungszeitraum noch weiter fort. Die Änderungen des syst. Blutdrucks (ca. + 5 bis 20 mmHg) erwiesen sich als ausgangswertabhängig mit im Normbereich liegenden Zielwerten. Auch Geschlecht und rel. Körpergewicht hatten Einfluß auf die Blutdruckentwicklung unter der Haustrinkkur. Die Körpergewichtsentwicklung überraschte: Bei 13 Patienten mit Einnahme diuretisch wirkender Substanzen kam es zu einem Anstieg bei 6 Probanden ohne Diuretika-Therapie dagegen zu einem Rückgang von im Mittel jeweils etwa 500 g. Die Ergebnisse bestätigen erneut die Unschädlichkeit bzw. den Nutzen einer Heilwasser-Trinkkur auch mit stark natriumhaltigen Heilwässern bei Patienten mit arterieller Hypertonie (HILDEBRANDT u. Mitarb. 1989).

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