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May 2024

Die Moorversorgung der Kurorte in der heutigen Zeit

Journal/Book: H u K 32 3/80 S.55-56. 1980;

Abstract: Professor Dr. Karl-Ernst Quentin Direktor des Instituts für Wasserchemie und Chemische Balneologie der Technischen Universität München * * Nach einem Referat auf der Hauptversammlung des Deutschen Bäderverbandes am 9. Februar 1980 in Bad Dörrheim. Für mehr als 50 Heilbäder werden insgesamt ca. 400000 m3 Rohtorf jährlich aus verschiedenen Lagerstätten der Bundesrepublik Deutschland gefördert aufbereitet und in Form von Moorbädern oder -packungen balneotherapeutisch verwendet. Im Gegensatz zu den Heilwässern aus zahlreichen Quellen die teilweise seit dem Altertum fließen und durch ständige Alimentation aus den Einzugsgebieten in unveränderter Quantität und mit oftmals erstaunlicher Konstanz ihrer Beschaffenheit über die Zeiten hinweg nutzbar sind erschöpfen sich die Torflagerstätten; hier findet keine Nachlieferung aus der Natur in überschaubaren Zeiträumen mit wesentlichen Quantitäten statt. Vor und nach dem letzten Krieg war der Torfbezug für die Heilbäder unproblematisch. Man hatte die früher geforderte "Ortsgebundenheit" des Moores d. h. das Torfvorkommen unmittelbar im Heilbadbereich aufgegeben; kleinere und geringmächtige Lagerstätten nahe des Heilbades die etwa ab 1820 zur erstmaligen Anwendung der Moortherapie führten hatten sich erschöpft. Durch die richtige Erkenntnis daß geeignete Lagerstätten auch in gewisser Entfernung vom Kurort vorhanden waren und daß eine Materialdifferenzierung analog der ortsgebundenen Heilquellen mit ihrer speziellen und nur an der bestimmten Stelle erschließbaren Beschaffenheit nicht erforderlich war führte zu einem weiträumigen Torfbezug. Ausgedehnte und teilweise noch nicht erschlossene Lagerstätten sowie die rückläufige Torfverwendung zu Brennzwecken gaben grünes Licht für die Neugründung und Erweiterung von Moorbädern; man konnte je nach Situation preiswürdige Lagerstätten in Anspruch nehmen. Es muß aber vermerkt werden daß verschiedene Torfbesitzer wenig Wert auf einen geordneten Torfabbau und eine Rekultivierung der abgebauten Flächen legten. In dieser Situation war man wählerisch und auch balneologisch optimal eingestellt. Bei schwer erreichbaren Mooren ungünstigen Fördermöglichkeiten und zu langen Wegstrecken bis zum Heilbad wurde auf eine solche Lagerstätte verzichtet. Schon bei geringen Qualitätsunterschieden von Toden wurde der besseren Qualität der Vorzug gegeben. Die Wiederverwendung war verpönt; erst nach und nach entschloß man sich sehr widerstrebend eine Wiederverwendung nach 10 Jahren Lagerzeit des abgebauten Torfes im Gelände und unter bestimmten sonstigen Bedingungen zu gestatten. ... ___MH


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