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May 2024

Gipfelsturm im Herbst* Fußtour über den Heilbronner Weg

Journal/Book: H u K 32 10/80 S. 228-230. 1980;

Abstract: Ermano Höpner Bonn * Erschienen in "Rheinischer Merkur / Christ und Welt". Seine Kräfte soll man ausloten, wie ein einsamer Vogel sich selbst genügen legt Bergbezwinger Reinhold Messner den Möchte-gern-Alpinisten ans Herz. Über die Qualen des Abstiegs schwieg sich die empfindsame Seele aus. Der beschriebene Weg: Oberstdorf (813 Meter) - Einödsbach - Enzianhütte - Rappenseehütte - Steinscharte - Steinschartenkopf (2615 Meter) - Bockkarkopf - Bockkarscharte - Waltenberger Haus - Einödsbach - Oberstdorf. Im allgemeinen benötigt man zwei Tage und ungefähr zwölf Stunden. Der Heilbronner Weg: Von Steinscharte bis Bockkarscharte. Dieser Felsensteg (hier und da mit Drahtseilsicherung) wurde 1899 also vor jetzt 81 Jahren von der Alpenvereinssektion Heilbronn angelegt. Gipfel an dieser Route oder ganz in der Nähe da Route sind auch das Hohe Licht (2651 Meter) und die Mädelegabel (2645 Meter). Informationen über die Route und über Gemeinschaftswanderungen gibt die Bergschule Oberallgäu Postfach 1473 8981 Oberstdorf. Auskünfte über die Wetterverhältnisse gibt die Alpine Beratungsstelle mit der Telefonnummer (0 83 22) 10 17. Bergsteigen macht schlank. Mit diesem Slogan der frühen Siebziger Jahre haben die Schweizer schon so manchen hinauf in die Gipfelregionen gelockt. Die Oberallgäuer aber gehen in diesen Wochen der Herbsttouren und allgemeinen Kraxelei noch einen Schritt weiter. Sie verbreiten kurzerhand: Bergsteigen macht schön. Von der Aussicht auf zumindest innere Schönheit ließ ich mich vor Tagen dazu überreden auf Hänge und Wände Halden und Kämme des unter Bergfreunden allgemein bekannten Heilbronner Weges zu wandern. Auf die kantigen Details dieses Weges der hier und da auch Rutsche und Leiter ist komme ich noch zurück. Für ein Greenhorn in dieser Welt über den Nebeln war das eine durchaus erhebende Angelegenheit. Sie rückte mich zeitweise in die Nähe des empfindsamen Südtirolers Reinhold Messner der ja in den Höhen wieder und wieder feststellte daß man seine Kräfte ausloten muß daß man "wie ein einsamer Vogel sich selbst genügen" soll. Ich lotete und litt. Beim Aufstieg bei dem beinahe 2000 Meter zu überwinden waren tönte meine von guten Zigarren verwöhnte Eigen-Pneumatik wie eine in Fahrt kommende Dampfmaschine. Wenigstens in den ersten den schwierigen Stunden. Bergfreunde wissen schon. Und am nächsten Tag löste sich im Laufe eines stundenlangen Abstieges durch Schnee und Schotter und wieder Schnee die Profilsohle von meinem rechten Bergschuh. Spätestens jetzt wird es Bergfreunden schwarz vor Augen denn so etwas darf einfach nicht sein: Eine sich lösende Sohle macht einen Standfuß zum Leichtfuß und den Absteiger zu einem Unglücksraben. ... ___MH


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