Energiesparmöglichkeiten in Bäderbetrieben

Journal/Book: H u K 32 2/80 S. 22-25. 1980;

Abstract: Baudirektor Dipl.-Ing. Hans-Joachim Bindszus Bad Salzuflen 1973 wurden die Industrienationen durch die drastische Rohölpreiserhöhung welche die OPEC-Staaten vornahmen geschockt. Dieser Schock war gerade halbwegs verkraftet da traf uns in diesem Jahr der zweite Ölschock viel tiefer viel drastischer viel einschneidender. Wir haben die - politische - Ölkrise. Seitdem spricht jedermann vom "Energiesparen" und meint damit im Prinzip aber nur Erdöl sparen d. h. weniger verbrauchen sei es durch rationellere Ausnutzung sei es durch Substitution. Doch: Es ist alles schon einmal dagewesen auch eine Brennstoffkrise hier in Bad Salzuflen aber auch in anderen ähnlich betroffenen Orten. Über 200 Jahre ist es her als das Holz das so nötig als Brennstoff für den Siedeprozeß in hiesiger Saline gebraucht wurde knapp und knapper wurde. Es wuchs nicht so schnell nach wie es verfeuert wurde. - 1766 errichtete man hier die Gradierwerke die noch heute am Rande unseres Kurparks stehen und uns jetzt als Freiluftinhalatorium als ein willkommenes Therapeutikum dienen. Ich brauche Ihnen als Fachleuten nicht den Zweck der Gradierwerke zu erklären. Mit "Wärme aus der Umwelt" wurde der Mineralgehalt der Sole von 8 % auf 24 % gesteigert und so der spez. Brennstoffverbrauch für die Erzeugung von 1 kg Salz um mehr als 2 Drittel verringert. Die Gradierwerke lösten das damalige Energieproblem in einer Weise die uns heute vor Neid erblassen läßt. Es waren Techniker die sich den Problemen die bei der Nutzung von Solequellen auftraten so erfolgreich widmeten. Später befaßten sie sich mit den Problemen die die balneologische Nutzung solcher Quellen aufwarfen. Es ist also nicht abwegig wenn ich im Rahmen einer Vortragsveranstaltung der "Arbeitsgemeinschaft für naturwissenschaftliche und technische Grundlagen der Balneologie" über Energieprobleme spreche. Das Gebiet der Balneologie ist ja nicht so neu und so umfangreich und unerschöpflich als daß wir immer nur technische Grundlagenforschung betreiben müßten wenn es auch bei der Einführung neuer Therapien immer wieder neue technische Probleme zu bewältigen gibt. Daher sehen wir Techniker in dieser Arbeitsgemeinschaft unsere Aufgabe auch darin die Mitgliedsbetriebe des Deutschen Bäderverbandes ganz allgemein in technischen Fragen zu beraten. Die Energiefragen gehören mit dazu und 1976 hatten wir uns auf dem Bädertag in Bad Neuenahr schon einmal damit befaßt. ... ___MH

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