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May 2024

Unternehmenspolitik der Kurorte - strukturelle Probleme - Anpassung des Angebots (Käufermarkt)

Journal/Book: H u K 32 12/80 S. 350-357. 1980;

Abstract: Kurdirektor Walter Besler Oberstdorf I. Ich werde versuchen dieses Thema aus dem Blickwinkel der Praxis abzuhandeln und darf um Verständnis dafür bitten daß ich das Thema nicht ganz systematisch abhandele sondern hier meine Überlegungen schlagwortartig darlege. Unternehmenspolitik - wir wissen es alle - ist wie jede Politik die Kunst des Möglichen. Es gibt hierfür sehr viele Definitionen wir haben in der Praxis tagtäglich damit zu kämpfen was man mit Unternehmenspolitik bezeichnet. Zunächst ist dies die Fixierung unserer kurz- mittel- und langfristigen Ziele wobei wir da schon bei einer Schwierigkeit sind. Was heißt Unternehmenspolitik für einen Kurort? Da besteht das große Problem daß hier der Fremdenverkehr der Tourismus das Kur- und das Bäderwesen eine Verbundwirtschaft eine Bündelung von zahlreichen Wirtschaftspartnern ist. Und deshalb ist es gar nicht leicht für solch einen Verbund eine einheitliche Unternehmenspolitik am Ort zu entwerfen und durchzusetzen. Leichter ist es für den Kurbetrieb oder die Kurbetriebe die schon eine gewisse Konzentration verschiedener Aufgabenbereiche beinhalten eine Unternehmenspolitik zu fixieren. Jedenfalls ist für den Gesamtort das erste Problem die Verbundpartner von der Bevölkerung über die Gastronomie Kurärzte Badebetrieb bis zu allen übrigen Wirtschaftsbetrieben die mit dem Bäderwesen zu tun haben unter einen Hut zu bringen. Es gibt hier sehr viele bewährte Instrumente. Abgesehen von den Institutionen die aufgrund der Unternehmensform (beispielsweise Gesellschafterversammlungen Aufsichtsrat Stadtrat Gemeinderat) bestehen haben wir in Oberstdorf vor Jahren eine gute Erfahrung gemacht (um eine Abstimmung der mittel- und langfristigen Unternehmenspolitik für den Ort zu erreichen) mit der Bildung eines sogenannten "Touristikforum". Dieses Gremium kann zwar keine bindenden Beschlüsse fassen aber wir haben zweimal im Jahr alle Partner des Wirtschaftszweiges Fremdenverkehr an einem Tisch um uns in Klausur darüber zu unterhalten wie die Unternehmenspolitik für unseren Ort konzipiert und durchgesetzt werden soll. Hier ist es dann schon so daß man zum ersten Problem kommt: der eine Wirtschaftszweig will mehr die Kur ausbauen der andere hat mehr Interessen an Ferientourismus oder am Sportbetrieb. Dies ist der erste kritische Punkt wo wir uns dann auseinandersetzen müssen und der jeweilige Partner den anderen überzeugen muß. Der Kurdirektor ist in diesem Oberstdorfer Touristikforum der Koordinator und Initiator. Haben wir überhaupt eine klare Unternehmenspolitik für unseren Betrieb? Ich glaube diese Frage wird nicht generell mit "Ja" beantwortet werden können. Haben wir unsere Unternehmensziele gedanklich und schriftlich fixiert? Haben wir eine klare "große General-Linie"? Es gibt ja hier die erste Problematik. Man muß sich schon darauf einigen; was wollen wir für den Ort noch erreichen? Die eine Gruppe oder ein bestimmter Partner will Wachstum der andere will Konsolidierung will Stagnation wieder andere wollen umstrukturieren; der eine will nur verwalten und der andere sagt vielleicht wir müssen gesundschrumpfen oder es wird gewünscht "wir brauchen eine vollkommen neue Größenordnung"! ... ___MH


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