Die Heilgymnastik bei der Gicht Erfahrungen anhand von 60 Patienten

Journal/Book: Therapiewoche 16 11 362 (1966). 1966;

Abstract: Aus dem Forschungsinstitut für Physikalische Therapie Balneologie und Klimatologie in Mariánské Lázné / Marienbad CSSR (Direktor: Prof. Dr. K. Prerovski) Zusammenfassung 1. Die Heilgymnastik stellt keine kausale Therapie der Gicht dar und erfaßt nicht die Grundlage der Erkrankung. 2. Durch systematische Turnübungen adaptiert sich der Organismus des Patienten auf körperliche Anstrengung. Bei außergewöhnlicher physischer Belastung kommt es bei trainierten Personen zu einem bedeutend niedrigeren Anstieg der Urikämie als bei Untrainierten. Die Anfallsbereitschaft nach körperlicher Anstrengung ist bei den trainierten Personen ebenfalls herabgesetzt. 3. Die lokal gezielte Gymnastik kann wirksam gegen Kontrakturen Muskelatrophien und Sterotypien der Bewegungsstörungen eingesetzt werden. 4. Durch die Heilgymnastik können sowohl einige Komplikationen der Gicht wie auch die häufig vorkommenden Begleiterkrankungen günstig beeinflußt werden. 5. Vor der Einteilung der Heilgymnastik soll eine gründliche ärztliche sowohl allgemeine wie auch gezielte Untersuchung durchgeführt werden (kardiovaskuläres System uropoetische Organe Fettsucht u. a.). 6. Durch eine allmähliche Erhöhung der Beanspruchung gelangen wir zum Optimum der Kinesiotherapie das unserer Ansicht nach täglich eine halbstündige Heilgymnastik einen wenigstens einstündigen Spaziergang und je nach Bedarf noch Bewegungsübungen der am häufigsten betroffenen Gelenke (Kontrakturen Atrophien) einschließen sollte. 7. Dieses Programm betrachten wir als optimal. Ungefähr bei einem Drittel der Fälle begnügen wir uns mit einer niedrigeren Beanspruchung die sowohl durch vorgerücktes Alter der Kranken wie auch durch die Komplikationen der grundlegenden Krankheit bestimmt wird. ___MH

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