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April 2024

Angewandte Bioklimatik : Gebirgsklima*)

Journal/Book: DEUTSCHES MEDIZINISCHES JOURNAL 4. Jahrgang Berlin 26. Mai 1953 Heft 9/12 Seite 283 bis 289. 1953;

Abstract: Von Prof. Dr. W. A m e l u n g Königstein (Taunus) *) Herrn Prof. Dr. K n o c h zum 30 Geburtstag gewidmet. Es erscheint als eine auch für den Laien gesicherte Tatsache daß die Einwirkungen von Klima und Wetter von grundlegender Bedeutung für die Auslösung aber auch für die Ausheilung vieler Krankheiten sind und daß das menschliche Befinden allgemein von den Einflüssen die von der Atmosphäre ausgehen unabhängig sein kann. Was die Einzelheiten betrifft bestehen jedoch hier wie im Bereich der Schwesterwissenschaft der Balneologie noch mancherlei Unklarheiten. In den letzten 30 Jahren sind auf dem Gebiet der Bioklimatologie zahlreiche wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen worden die z. T. noch wenig bekannt sind aber den Wert heilklimatischer Verordnungen und Kuren heute schon beweisen können. Während das Wetter den augenblicklichen Zustand in der Atmosphäre eines bestimmten Gebietes und die Witterung großräumig das Wetter mehrerer Tage umschreibt ist das Klima die Gesamtheit der Witterungen im Verlauf der Jahre für eine Gegend oder einen gegebenen Ort. Die K l i m a d e f i n i t i o n des deutschen Meteorologen B e r g der durch seine Forschungen auch die Medizin befruchtet hat scheint mir am ehesten sowohl den naturwissenschaftlichen als auch medizinischen Ansprüchen gerecht zu werden. "Klima ist der mittlere Zustand der Atmosphäre eines Ortes sowohl hinsichtlich der Mittelwerte der einzelnen Elemente als auch hinsichtlich des Vorkommens bestimmter Schwellenwerte desselben. Klima ist auch der mittlere Ablauf des Wetters als komplexe Erscheinung." Das Klima umfaßt nach Alexander v. H u m b o l d t "alle Veränderungen in der Atmosphäre die vielerlei Organe merklich affizieren". Während die chemisch-analytische Beschaffenheit einer Heilquelle annähernd auf Jahre hinaus konstant bleibt ist das Klima eines Ortes niemals ein gleichbleibender Begriff. Es wird im Wechsel der Jahreszeiten und durch großräumige Wettereinflüsse immer erneut umgestaltet. Nach den Richtlinien des deutschen Bäderverbandes müssen für die Anerkennung eines Kurortes als heilklimatischer Kurort oder als Luftkurort bestimmte Voraussetzungen auch auf klimatischem Gebiete gegeben sein. Die Ausarbeitung solcher "klimatischer Anforderungen" an einen Kurort gehen im wesentlichen auf die Vorarbeiten von Franz L i n k e in Frankfurt/M. V. C o n r a d in Wien und W. M ö r i k o f e r in Davos zurück. Der systematische Ausbau der klimatischen Erforschung der deutschen Kurorte ist das Verdienst des Abteilungsleiters im alten preußischen meteorologischen Zentralinstitut und im späteren Reichswetterdienst Prof. K n o c h der auch unmittelbar nach Kriegsende die neue Organisation der Klimaabteilung des deutschen Wetterdienstes in der US-Zone schuf. ... ___MH


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