Consensus- und PEG-Interferon bei chronischer Hepatitis C Therapie für Therapieversager? |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. 2001; Nr.16 (143.Jg.): S. 36/ 357 - 37/ 358. 2001;
Abstract: Dr. med. S. Kaiser Medizinische Klinik I Eberhard-Karls-Universität Tübingen Etwa 50% aller Hepatitis-C-Patienten können heute erfolgreich - bis zur vollständigen Ausheilung der Infektion -therapiert werden. Möglich wurde dies erst in den letzten Jahren durch die Kombination aus modernen Interferonen mit Ribavirin. Von den neu entwickelten Substanzen PEG-Interferon und Consensus-Interferon könnten in Zukunft auch "Therapieversager" Zirrhotiker und andere Problempatienten profitieren. In der Behandlung der chronischen Hepatitis C besteht der bedeutendste Fortschritt der letzten Jahre in der Einführung der Interferon/Ribavirin-Kombinationstherapie. Hierdurch konnte die Ausheilungsrate von 10-15% bei der Interferon-Monotherapie auf 40% gesteigert werden. Aktuell haben sich durch die Einführung zweier modifizierter Interferone neue Perspektiven bei der Therapie ergeben. Interferone wie das Consensus-Interferon (CIFN) scheinen insbesondere bei den schwierig zu therapierenden Genotyp-I-Patienten mit hoher Viruslast zu besseren Ansprechraten zu führen. Das ebenfalls neu entwickelte "pegylierte" oder PEG-Interferon (PEG-IFN) wirkt aufgrund einer verzögerten renalen Clearance als Depotinterferon welches bei einer einmaligen Applikation pro Woche zu relativ gleichmäßigen Wirkspiegeln und höheren Ansprechraten führt. In der Kombinationstherapie von PEG-IFN und Ribavirin werden Ausheilungsraten von 54% erzielt. Weiterhin wird in Zukunft nicht mehr eine Standarddosierung für alle Patienten angewendet sondern eine gewichtsabhängige Dosierung empfohlen. So sollte das pegylierte Interferon alpha 2b in der Kombinationstherapie mit 1 5 µg/kg KG dosiert werden das Ribavirin mit ca. 11 mg/kg KG. Trotz dieser deutlichen Fortschritte kann nach wie vor bei vielen Patienten keine Viruselimination erzielt werden. Weiterhin stellen bestimmte Patientengruppen besondere Anforderungen an die Indikationsstellung und optimale Abstimmung der antiviralen Therapie. Therapieversager (Nonresponder) Patienten die drei Monate nach Beginn einer Mono- oder sechs Monate nach einer Kombinationstherapie nicht mit einer Negativierung des HCV-RNA-Befundes in der PCR reagieren werden als Therapie-Nonresponder bezeichnet. ... hf
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