Lokal fortgeschrittenes Pankreaskarzinom Radiochemotherapie verlängert das Überleben |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 42/ 2000; S.789/ 31 - 790/ 32; (142 Jg.). 2000;
Abstract: Dr. med. R. Wilkowski Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie Klinikum Großhadern der Ludwig-Maximilians-Universität München München. Die Kombination aus Chemotherapie und Bestrahlung stellt gegenwärtig die wirksamste Behandlung bei inoperablem Pankreaskarzinom dar. Erste Studienergebnisse deuten darauf hin dass die Behandlung den Tumor bei manchen Patienten erheblich verkleinert und somit noch eine kurative Operation ermöglicht. Das Pankreaskarzinom ist charakterisiert durch eine frühzeitig systemische Ausbreitung sowie einen überwiegend rasch progredienten Krankheitsverlauf. Krankheitssymptome treten erst in einem fortgeschrittenen Erkrankungsstadium auf sodass die Mehrzahl der Pankreaskarzinome (78-95%) in einem nicht mehr resektablen Stadium zur Diagnose kommen. Das mediane Überleben bei lokal fortgeschrittener Erkrankung beträgt 6-10 Monate und sinkt im metastasierten Stadium auf 3-5 Monate ab. Die folgenden Probleme erschweren ein adäquates therapeutisches Vorgehen: _ Die Patienten sind häufig älter. _ Sie leiden häufig unter rasch progredientem Gewichtsverlust und sind nicht selten schon bei Diagnosestellung kachektisch. _ Der Karnofsky-Performance-Status ist oft schon deutlich reduziert und verbietet eine intensivere Chemotherapie. _ Das Pankreaskarzinom gehört zu den weniger chemotherapiesensitiven Tumoren. Die Mehrzahl der Patienten ist daher nur einer palliativen Behandlung zugänglich. Zweigleisig behandeln Die Behandlung des fortgeschrittenen nicht resektablen Pankreaskarzinoms ruht auf zwei Säulen. Einerseits wird eine systemisch wirksame Kombinationstherapie mit einem neuen Chemotherapeutikum angewendet die der frühzeitig einsetzenden - initial jedoch häufig inapparenten - Metastasierung Rechnung trägt. Andererseits kommt eine lokal wirksame Bestrahlung zum Einsatz die im Sinne einer Radiosensitivierung verstärkt wird. Pyrimidinanalogon als "Strahlensensitizer" Gemcitabine ist ein neues Pyrimidinanalog das seit 1996 für die Behandlung des Pankreaskarzinoms zugelassen ist. Das Medikament wirkt als Antimetabolit und entfaltet seine zytotoxische Aktivität über seinen Einbau in die DNA sowie die Hemmung der DNA-Polymerasen. ... hf
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